Im Till Eulenspiegel-Museum Schöppenstedt können die Besucher vom 1. März an ein sehr seltenes Exemplar der Erstausgabe von Wilhelm Buschs "Max und Moritz – Eine Bubengeschichte in sieben Streichen" bewundern. Ermöglicht wird die Präsentation dieser kostbaren kolorierten Ausgabe von 1865 durch die Wolfenbütteler Curt Mast Jägermeister Stiftung, die das Buch erworben hat und es nun zunächst dem Till-Eulenspiegel-Museum als Leihgabe für mehrere Monate zur Verfügung stellt.
Am 5. Februar 1865 schrieb Wilhelm Busch an seinen Verleger Kaspar Braun "Ich schicke Ihnen nun hier die Geschichte von Max und Moritz, die ich zu Nutz und eigenem Plaisier auch gar schön in Farben gesetzt habe, mit der Bitte, das Ding recht freundlich in die Hand zu nehmen und hin und wieder ein wenig zu lächeln". Generationen von Eltern und Kindern haben wohl oft mehr als gelächelt, denn diese Geschichten in Reimform mit den wunderbaren Abbildungen der beiden frechen Titelhelden und ihrer düpierten Mitmenschen von Wilhelm Busch, bereiten trotz ihrer gar nicht immer zaghaften Vorgehensweise tatsächlich viel Spaß, wenn auch die beiden in ihrem Aussehen recht unterschiedlichen, in ihrem Ansinnen, anderen Menschen Schaden und Spott, oft sogar körperliche Pein, zuzufügen, offenbar aber seelenverwandten Freunde, selbst ein tragisches Ende nehmen, noch ehe sie erwachsen werden können.
Nun kommt dieses bei "Braun und Schneider" in München erschienene besondere Buch durch das Engagement der Curt Mast Jägermeister Stiftung in die Region, in der sich Wilhelm Busch bei Verwandten im Urlaub immer wieder gerne aufgehalten hat, das Wolfenbütteler Land.
Die Stiftung hatte zufällig in einer Zeitung entdeckt, dass das gut erhaltene beliebte Kinderbuch in einem renommierten Hamburger Auktionshaus zur Versteigerung angeboten wurde. Schnell fiel die Entscheidung, für dieses Buch ein Gebot abzugeben, um es so rasch wie möglich den Menschen in der Region zugänglich machen zu können. Glücklicherweise erhielt die Curt Mast Jägermeister Stiftung den Zuschlag.
Besucher des Till Eulenspiegel-Museums Schöppenstedt fallen übrigens noch vor dem Besuch des Hauses eine Gruppe von Hühnern (aus Stein und Metall) auf, die versuchen, Brotstücke zu fressen, die aneinander gebunden sind. Bekannt ist den meisten Besuchern diese Geschichte aus "Max und Moritz", sie tauchte aber zuvor schon im Till Eulenspiegel-Buch des 16. Jahrhunderts auf. Auch bei ihren anderen sechs derben Streichen stehen diese beiden – trotz ihrer Garstigkeit – bei den Lesern so beliebten bösen Buben Till Eulenspiegel, den sie nun erstmals besuchen, in nichts nach.
In einem gemeinsamen Pressetermin der Curt Mast Jägermeister Stiftung und dem Till Eulenspiegel-Museum Schöppenstedt am 28. Februar stellen Manja Puschnerus, Projektleiterin der Stiftung, Prof. Christoph Helm, Vorstand der Stiftung, im Beisein von weiteren Vertretern der Stiftung sowie der Bürgermeisterin der Samtgemeinde Schöppenstedt, Ruth Naumann, und Museumsleiterin Charlotte Papendorf das Buch vor.
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