Neuerkerode. Große Freude an der Fachschule Heilerziehungspflege in Neuerkerode. Der Niedersächsische Landtag hat am gestrigen Donnerstag die Schulgeldfreiheit für Schulen der Heilerziehungspflege (HEP) in freier Trägerschaft im Nachtragshaushalt verankert. „Das war längst überfällig. Der Beschluss ist ein wichtiges politisches Signal, damit die Heilerziehungspflege endlich gleichberechtigt neben den anderen Ausbildungen steht“, sagt Annegret Jäkel, Leiterin der Fachschule Heilerziehungspflege in einer Pressemitteilung.
Die Entscheidung des Niedersächsischen Landtages sei ein erster Schritt, um die Ausbildung attraktiver zu machen, so Jäkel weiter. „Weitere müssen folgen.“ Die Schulleiterin ist bereits seit langer Zeit im Gespräch mit Politikern und darüber hinaus im Niedersächsischen Bündnis HEP aktiv, um die finanziellen Bedingungen für Auszubildende in der Heilerziehungspflege zu verbessern.
"Berufsbild muss bekannter werden"
„Im Anschluss wird es darum gehen, Möglichkeiten zu finden, flächendeckend verpflichtend eine Ausbildungsvergütung in der Heilerziehungspflege festzuschreiben, die staatliche Finanzierung von Schulen in freier Trägerschaft zu überprüfen und den staatlichen Schulen anzugleichen, um zu gewährleisten, dass die hohe Qualität in der Ausbildung weiterhin gewährleistet werden kann. Auch das Berufsbild HEP muss durch politische Unterstützung Bekanntheit finden – es gibt noch viel zu tun! Wir bleiben dran.“
Im vergangenen Jahr reagierten Verantwortliche der Evangelischen Stiftung Neuerkerode (esn) bereits mit erweiterten Vergütungsmöglichkeiten während der HEP-Ausbildung, um die Ausbildung attraktiver zu machen. Der Vorstand der esn und die Geschäftsführung der Wohnen und Betreuen GmbH hatten damals die Voraussetzungen geschaffen, um zum Ausbildungsstart im Sommer 2022 allen neuen Schülern Ausbildungsverträge mit tariflicher Vergütung anbieten zu können. „Das Modell mit Ausbildungsvergütung war auch eine Reaktion auf die bis dahin fehlende Schulgeldfreiheit in der Heilerziehungspflege, sie bleibt nun natürlich bestehen, um dem Fachkräftemangel weiterhin entgegenzuwirken.“
mehr News aus Wolfenbüttel