„Mit den länderübergreifenden Geschwindigkeitskontrollen setzen wir unsere vielfältigen Maßnahmen im Rahmen der Verkehrssicherheitsinitiative 2020 konsequent fort. Wir konzentrieren uns weiter auf die Hauptunfallursache Geschwindigkeit und messen an Unfallbrennpunkten, insbesondere auf Bundes- und Landstraßen. Genau hier retten wir mit unseren offensiven und transparenten Messungen Leben", so Innenminister Schünemann.
Blitz-Marathon
Die Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben gemeinsam mit den Niederlanden die zeitgleiche Durchführung einer Geschwindigkeitsmessaktion vereinbart. Am 24. Oktober 2012 werden ab 06:00 Uhr mehrere tausend Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte 24 Stunden lang sowohl mobile als auch stationäre Kontrollen durchführen. Die Kontrollen werden durch viele Kommunen technisch und personell unterstützt. Allein in Niedersachsen werden über 300 Messstellen eingerichtet. „Die Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinweg setzt ein deutliches Signal für eine weitere Steigerung der Sicherheit auf unseren Straßen. Ich bin sehr froh, dass uns diese weitreichende Kooperation gelungen ist. Als elementarer Grundsatz gilt: "Qualität vor Quantität". Unsere Maßnahmen kündigen wir offensiv an. Die Verkehrsteilnehmer wissen dann, an welchen Stellen und warum wir dort messen. So wollen wir die Akzeptanz polizeilichen Handelns steigern", sagte Innenminister Uwe Schünemann.
Verkehrssicherheitsinitiative (VSI) 2020
Im Jahr 2011 sind die Zahlen der bei Verkehrsunfällen Schwerverletzten und Getöteten im Bundesdurchschnitt erstmals seit 20 Jahren angestiegen. Gegenüber 2010 stieg die Zahl der Getöteten um 12,7 % (540) und die Zahl der Schwerverletzten lag 9,2 % höher als im Vorjahr. Das Niedersächsische Innenministerium hat vor diesem Hintergrund mit vielen Partnern die „Verkehrssicherheitsinitiative 2020" entwickelt. Neben der Verkehrsüberwachung durch Geschwindigkeitskontrollen erstrecken sich die Maßnahmen von der Gewinnung weiterer Netzwerkpartner über die Bekanntgabe der Messpunkte im Internet bis hin zu einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit. „In Niedersachsen ist die Anzahl der Verkehrstoten im Trend des ersten Dreivierteljahres 2012 um 11 Prozent zurückgegangen, die Anzahl der Schwerverletzten ist jedoch angestiegen. Ich bin mir sicher, dass die Potenziale für eine deutliche Reduzierung der Verkehrsunfälle mit schweren Folgen noch nicht ausgeschöpft sind. Unfälle passieren nicht einfach, sie werden von Menschen verursacht und sind damit auch vermeidbar. Unser Ziel ist es, diese Unfälle bis spätestens 2020 um ein Drittel zu reduzieren und das Geschwindigkeitsniveau nachhaltig zu senken", führte Schünemann weiter aus.
Rückblick
Bereits am 29.08.2012 fand eine landesweite Geschwindigkeitsmessaktion statt. Bei einer flächendeckenden Überprüfung von fast 40.000 Fahrzeugen an über 100 Kontrollstellen stellte die Polizei mehr als 3000 Verstöße fest. Im Rahmen der Bilanzierung verwies Minister Uwe Schünemann nach dem Abschluss der Maßnahmen auf die Notwendigkeit von Geschwindigkeitsüberprüfungen und kündigte eine regelmäßige Wiederholung dieser Einsätze an. „Wir werden uns zukünftig noch stärker auf die Hauptunfallursachen, die besonders gefährdeten Zielgruppen sowie die besonders unfallbelasteten Strecken - das sind in Niedersachsen die Bundes- und Landstraßen, auf denen 70 % aller Unfallopfer ums Leben kommen - konzentrieren. Ich empfinde es als sehr zukunftsweisend, dass auch die Kommunen in Niedersachsen diesen Weg einschlagen und uns in einer engen Kooperation unterstützen. Wir messen dort gemeinsam, wo wir schwere Unfälle verhindern können", so Innenminister Schünemann.
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