Schwarzer New-Orleans-Jazz mit der White Eagle Jazz Band




Wolfenbüttel. Das neue Jahr beginnt mit alten Bekannten aus dem Jahr 2011. Schwarz und Weiß gesellt sich gern, könnte man vermuten, wenn man die wiedererstandene Berliner Band acht Jahre nach ihrer Auflösung neu erlebt. Mit zwei neuen Musikern ist sie am Freitag, 10. Januar um 20 Uhr im Asse -Sport-Center nochmals zu hören. Die Jazz-Initiative-Wolfenbüttel hat sie eingeladen.

Ein kurzer Blick in ihre Entstehungsgeschichte zeigt sieben jazzbegeisterte junge Berliner Musiker, die 1969 in ihrer Begeisterung für den ursprünglichen rauen New-Orleans-Jazz zusammen kamen, eine Jazzband unter Schirmherrschaft von Amerikas Wappentier, dem weißen Adler, gründeten und sich schnell einen ausgezeichneten Ruf zunächst in Berlin und später als führende Formation dieses Stils in ganz Europa erspielten. Längere Reisen und Aufenthalte in New Orleans brachten den White Eagles viele Kontakte zu Bands von George Lewis, Kid Ory, Paul Barbarin und Louis Nelson. Ein Auftritt der Berliner Ende der 70er beim renommierten Jazz & Heritage Festival in New Orleans war der Höhepunkt ihrer Karriere. Als in den 80er und 90er Jahren ein Mitglied dieser Vorbild-Bands nach dem anderen das Zeitliche segnete, traten die White Eagles nur noch in Berlin auf, tourten selten und lösten sich schließlich auf. Einige Musiker wandten sich neuen Projekten zu oder traten mit ähnlichen europäischen Bands auf.

Doch es gab einen Neuanfang. "Schwarzen Jazz" aus New Orleans, wie er schwärzer nicht sein kann, haben sich die Berliner auch in ihrer Neubesetzung wieder auf die Fahne geschrieben. Als jedoch 2006 zwei herausragende Solisten der Band unerwartet kurz hinter einander verstarben, schien das Schicksal der Gruppe endgültig entschieden. Bandleader Peter Müller, virtuos auf Klarinette und Saxophon, und Jon Mark, ein großartiger Pianist, schienen nicht zu schließende Lücken zu hinterlassen.

Nach Jons Beerdigung schaute sein bester Freund Simon Holliday bei der trauernden Restband vorbei. Auch er ein toller Pianist. Die Jazzer probten miteinander, und siehe da, es klappte perfekt. Da "alle Sechse" den größßen Spaß beim Jammen hatten, beschloss man nach mehreren Gigs, zusammen zu bleiben und wieder auf Tour zu gehen. Legendäre Jazzgrößen wie Alton Purnell, Sam Lee, Louis Nelson oder Freddie Kohlmann begleiteten sie im Geiste.

Schwarzer Jazz" - eine Musikrichtung, die vom Aussterben bedroht ist - in Wolfenbüttel kann man ihn live erleben!

Karten sind im Vorverkauf für 18 Euro in Wolfenbüttel im Asse-Sport-Center und im Reisebüro Schimanski, im Reisebüro Dedolf, Stöckheim, und in Braunschweig in der Jazzkneipe „Bassgeige“ zu erhalten; an der Abendkasse kosten sie 20 Euro. Vorverkauf-Reservierungen im Internet unter jazz-in-wolfenbuettel.de. Besucher unter 20 Jahren haben freien Eintritt.

Zum Konzert im Februar hat die Jazz Initiative die „Saratoga Seven Jazzband“ eingeladen, die immer wieder eine große Fangemeinde anzieht.