Sickte. „Мit 23 Siedlerstellen am Südhang des Elms hat es 1951 angefangen, jetzt sind wir nur noch drei", beschrieb Hans-Jürgen Molks (77) die Entstehungsgeschichte der Obstbausiedlung in Evessen. Der gelernte Obtbauer sprach beim Sickter Seniorenstammtisch Jema-kami (Männerstammtische, "Jeder Mann kann mitmachen"). Eingeladen hatte Männerstammtischorganisator Dieter Lorenz, auch Mitglied im Heimbeirat.
Mit seinen Eltern, der Vater war Landwirt, kam der damals 15-Jährige nach Evessen. Die Familie stammte aus Elbing in Westpreußen. Weil nach dem 2. Weltkrieg viele Flüchtlinge eine neue Bleibe suchten und ernährt werden mussten, hat man kleine Obstbaubetriebe angesiedelt. Das gute Klima am Südwesthang des Elms mit viel Sonne war bestens geeignet. Vater Rudolf baute den Betrieb auf, Sohn Hans-Jürgen erlernte das Obstbauhandwerk und war ein Jahr in einem der größten Obstbaubetriebe in Belgien. Mit diesen Erfahrungen ging es mit der Оbstplantage Molksin Evessen aufwärts. Ehefrau Dorothea war dabei eine unersetzliche Stütze in dem reinen Familienbetrieb.
Mittlerweile hat Sohn Michael, in der dritten Generation, seit 2001 den Betrieb übernommen und zu einer Edelobstplantage ausgebaut. Die ersten Jahre seien hart gewesen, denn es galt der Grundsatz: "Еrst muss der Betrieb leben, dann wir!" „Wenn man seit Dezember 1956 auf dem Altstadtmarkt in Braunschweig, seine Evesser Erzeugnisse bei Wind und Wetter anbietet, dann weiß man, was man getan hat", bemerkte Molks. Bekannt ist auch sein Dabeisein auf dem Sickter Weihnachtsmarkt, wo sein Stand immer anzutreffen war und auch künftig sein wird, wie der Obstbauer ausführte. Heute sei vieles einfacher. Mittlerweile habe es sich herumgesprochen, dass der Hofladen am Evesser Markmorgen, auf dem Wege zum Steinbruch, täglich (außer Montag), auch an Wochenenden, von 9.oo bis 18.oo Uhr geöfnet ist. Viele Einzelheiten hörten die Teilnehmer, von denen zu manchen fachkundige Fragen kamen. So werden im Herbst geerntete Äpfel in Kühlräumen gelagert und, durch Sauerstoffentzug, eingeschläfert damit sie im Frühjahr noch so schmecken, als wären sie eben frisch gepflückt. Durch Beschneiden der Bäume zu gewissen Zeiten würden Wachstum, Größe und Gewicht des Apfels geregelt. Um eine glatte Oberfläche und schmackhafte Farben zu bekommen, müsste auch gespritzt werden, dass sei aber nur für außen. „Мenschen brauchen Medikamente, Obstbäume auch", war die Antwort auf die Fragen nach dem Spritzen. Natürlich hatte Molks auch eine Probe mitgebracht. Wie toll die Sorte Еlstar aus Evessen schmeckt konnte jeder probieren.
Bevor sich der Obstbauer verabschiedete, gab es noch von Uta Sahr ein Dankeschön vom Seniorenzentrum und großen Beifall der Bewohner. „Вesuchen sie unsere Plantage in der Obstblüte oder bei der Ernte!" Die Einladung wurde gern angenommen. Lorenz bekam aus der Runde den Auftrag, den nächsten Jema-kami wieder interessant vorzubereiten.
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