[image=5e1764cd785549ede64cd018]„Ein Leben lang habe ich aus der Reihe getanzt, mit allen Risiken“, sagt Doru Arazan. Der 60jährige Künstler aus Rumänien lebt und arbeitet in Temeschburg. Der künstlerische Lebensweg des Bildhauers und Grafikers war schwer. Im diktatorischen Regime Rumäniens musste er irgendwie leben. Auf Wunsch der Eltern studierte Arazan BWL. Es war nicht das, was er wollte. Er fühlte sich zur Kunst hingezogen. Mit 27 bot man ihm einen Posten als Kurdirektor an. Dafür hätte er in die Partei eintreten müssen. Er lehnte ab, wählte ein Leben als freier Künstler.
„Es gibt etwas in mir, das mich nicht lügen lässt“, sagt Arazan. Außerhalb der Partei und des kommunistisches System zu leben, bedeutete für ihn Härte zu spüren, materiell und ideell. Trotzdem sei er heute stolz darauf, sich nicht verbogen und es als Künstler geschafft zu haben. „Körperlich musste ich Skulpturen schaffen“, berichtet er. Als Autodidakt habe er sich dem Studium der Bildhauerei gewidmet. „Im Herbst des Lebensangekommen und ohne Kompromisse schaue ich zurück. Ich freue mich wie in der Kindheit über die gleichen Werte: Märchen, Freundschaft und Liebe, die ich den Menschen um mich herum schenken kann. Ich war und bleibe: traurig und glücklich“. Neben der Bildhauerei, fertig er Grafiken an und schreibt. Fünf Theaterstücke sind entstanden und ein Buch mit Lyrik.
1989, nach dem Sturz der Regmies in Rumänien, gibt er zusammen mit seinem Bruder eine Kunstzeitschrift heraus. Erste Ausgaben wurden auch in Deutschland und Frankreich veröffentlicht. Arazan bezeichnet sich als Einzelgänger, der keiner Künstlervereinigung angehört. Heute sei er als bildender Künstler anerkannt, auch in seiner Heimat Rumänien. Seine Skulpturen stehen in den unterschiedlichsten Teilen der Welt: Südafrika, Argentinien, Deutschland, Ungarn, Holland und Rumänien. Die Sickter Kulturinitiative präsentiert Doru Arazan und zeigt eine Werkschau im Herrenhaus Sickte (Am Kamp 12). Bürgermeister Reinhard Deitmar und Margit Richert von der Sickter Kulturinitiative begrüßten den Künstler zur Ausstellungseröffnung. Am Samstag, 25. Februar und Sonntag, 26. Februar 2012 ist der Künstler jeweils von 11.00 – 18.00 Uhr in seiner Ausstellung anzutreffen. Der Eintritt ist frei.
Im Bild v. l.: Bürgermeister Reinhard Deitmar, Doru Arazan, Margit Richert (SiKKi). Foto: Privat
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