Sickte: Polizei hatte alles im Griff - Neue Aktion im Seniorenzentrum




Zum ersten mal war beim Männerstammtisch ein auswärtiger Referent im Seniorenzentrum. Vom Heimbeirat beauftragter Organisator Dieter Lorenz war Hannes Rother, Polizeioberkommissar a.D. eingeladen worden. Für diese Aktion hatte Uta Sahr Leiterin der Beschäftigungsgruppe, mit Ihrem Team, Tische so gestellt, damit eine große Runde entstehen konnte. Sahr begrüßet Bewohner, Gast und Organisator zum „Jeder Mann kann mitmachen-Stammtisch" im „Seniorenzentrum am Herrenhaus Sickte“.

„Wie kommt Hannes Rother in unser Seniorenzentrum?“ Diese Frage stellte Lorenz in den Raum. „Ganz einfach. Die Zeitungsberichte über die bisherigen Aktionen hat Hannes gelesen und mit mir vereinbart, etwas über die Bereitschaftspolizei zu erzählen, wo er 30 Jahre seiner Dienstzeit verbrachte. „Hannes, nun bist du hier wir freuen uns, du hast das Wort.“ Der gelernte Rundfunk und Fernsehtechniker beschrieb die Erlebnisse als vor 40 Jahren sein Dienst in Uniform begann. Sein Beruf brachte ihm zwei Wege, einmal die Bereitschaftspolizei, und dort auch im technischen Dienst eingesetzt zu werden.

Weil bei einem Polizeieinsatz Verständigung immer sehr wichtig ist, galt es früher Kabel zu verlegen und Vermittlungen und Fernsprecher einzurichten und anzuschließen. Auch im Funkbereich wurde viel probiert, entwickelt, Relaisstellen eingerichtet und klare Verständigungen hergestellt. Zum Teil wurden auch noch Nachrichten mit der Morsetaste übermittelt. Bei manchem der älteren Teilnehmern hörte man „das kenne ich auch“. Heute sei die Verständigung nahezu digital, das helfe besonders schnell und fehlerfrei an fehlende Unterlagen und Nachweise zu gelangen.

Rother hatte auch Polizeiutensilien mitgebracht. Plötzlich hieß es „Frau Sahr ist verhaftet sie wird in Handschellen abgeführt“. Tatsächlich hatten die Handschellen geklickt und Uta Sahr war an eine Stuhllehne gefesselt. Zum Glück passte der Schlüssel und sie konnte befreit werden.

Beim mitgebrachten „Alkomat“ hatte ein Teilnehmer 0,07 Promille. Fußfesseln, Uniformteile, und Schlagstöcke lernte man kennen. Im lockeren Gespräch wurde auch Fragen gestellt: „Wir fühlt man sich als Polizeibeamter, wenn man friedliche Demonstrationen vor Gewaltleuten schützen muss? „Wenn man wie bei den Demonstrationen zum Bau der Startbahn West in Frankfurt plötzlich mehreren tausend Demonstranten gegenüber steht, die drohende Haltung eingenommen haben, dann hat man schon ein mulmiges Gefühl.“

Auch bei einfachen Verkehrskontrollen sei es schon komisch, wenn der Fahrer sagt „ich muss meinen Führerschein aus dem Handschuhfach holen.“ Meint er es ehrlich, oder holt er eine Pistole und schießt.“. Mancher Kollege oder Kollegin sei schon erschossen worden.

Eine gute Stunde reges Gespräch mit vielen Fragen und fachkundigen Antworten krönten den Nachmittag. „Das müssten wir mal wiederholen“ war von einigen zu hören. Ute Sahr dankte und übergab „ein Mittel gegen trockenen Hals“ und der Organisator freute sich, über das große Interesse und das tolle Gespräch mit Johannes Rother: Starker Beifall für den Referenten war der Lohn. Lorenz kündigte an, dass er sich um einen Referenten bemühe. Ende Februar/ Anfang März soll der nächste Aktionstag starten.