Sonnenfinsternis: Stadtwerke rechnen nicht mit Problemen

von Thorsten Raedlein




Am Freitag ist es so weit, die Sonne wird partiell vom Mond verdeckt – es gibt eine Sonnenfinsternis. Knapp 80 Prozent der Sonne werden in der Region kurzfristig verdunkelt. Der Höhepunkt ist um 10.45 Uhr zu erwarten. Mit dem Himmelsschauspiel könnten aber Probleme bei der Stromversorgung einhergehen. Außerdem warnen Experten davor ohne Schutz nach oben zu schauen.

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Matthias Tramp ist der technische Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfenbüttel. Foto: regionalHeute.de



Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Tramp bestätigt, dass die Sonnenfinsternis am Freitag Vormittag – je nach Wetterlage – für das Management der europäischen Stromübertragungsnetze aufgrund des hohen Anteils an installierter Photovoltaik (PV)-Leistung in Deutschland (mit rund 39.000 Megawatt), aber auch in Italien und Frankreich eine große Herausforderung darstellt: An einem sehr sonnigen Tag führt die Verdunkelung dazu, dass die Einspeisung von Solarstrom in die Netze plötzlich abreißt. Schwankungen von bis zu 19.000 Megawatt sind möglich, das entspricht der Leistung von 19 Großkraftwerken. Die Aufgabe für die deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW bestünde nun darin, dass der an der Strombörse vermarktete PV-Strom durch viele flexible Erzeugungsanlagen vollständig ausgeglichen werden müsse. Bei bewölktem Himmel würde der Einfluss der Sonnenfinsternis auf die Versorgung aber kaum ins Gewicht fallen. Die genannten vier deutschen genannten Übertragungsnetzbetreiber würden sich schon seit Monaten auf die Situation vorbereitet.

Tramp: "Wir sind gut vorbereitet"


Was bedeutet das genau für Wolfenbüttel? Die Stadtwerke seien in den Maßnahmenplänen nur ein “kleines Zahnrad” im großen Getriebe des europäischen Verbundnetzes. Für den Fall dass es in Wolfenbüttel zu einem Stromausfall kommt, liege die Handlungshoheit beim hier zuständigen Übertragungsnetzbetreiber TenneT. "Wir sind gut vorbereitet. Wir gehen nicht von Problemen aus,” erklärt Tramp die Situation für die Lessingstadt. Bisher sagt die Vorhersage für den Freitag eher schlechtes Wetter voraus. Gut möglich, dass es also keine Auswirkungen gibt.

Auf die Augen aufpassen


Die partielle Sonnenfinsternis beginnt gegen 9.35  Uhr (hier beginnt der Mond die Sonne zu verdecken), erreicht ihren Höhepunkt (also den Punkt größter Bedeckung) gegen 10.45 Uhr und endet dann um 11.55 Uhr. Wer die Sonnenfinsternis beobachten möchte, sollte entsprechende Vorsicht walten lassen. Ungeschützt in die Sonne zu blicken – auch die teilverdeckte Sonne – führt zu schweren irreparablen Augenschäden. Um die Sonne zu betrachten sollte man nur spezielle Brillen benutzen, die man zum Beispiel beim Optiker erwerben kann. Normale Sonnenbrillen reichen als Schutz nicht aus, ebenso ist von sämtlichen “Hausmitteln” wie dem Blick durch eine CD abzuraten. Wer ein optisches Instrument wie ein Fernglas oder ein Teleskop verwenden möchte, sollte sich vorher im entsprechenden Fachhandel beraten lassen, da hier die Sonnenschutzbrillen nicht ausreichen. Ebenso sollten Digitalkameras mit entsprechenden Schutzfolien versehen werden, wenn man die Sonnenfinsternis fotografieren möchte, da es sonst zu Beschädigungen des Sensors kommen kann.


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