Staatsgefährdende Frömmigkeit? Vortrag von Prof. Dr. Manfred Jakubowski-Tiessen

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| Foto: Marek Kruszewski



Wolfenbüttel. Am Mittwoch den 11. März 2015 um 19 Uhr, wird Prof. Dr. Jakubowski-Tiessen vom Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen mit seinem Vortrag in der Kanzlei Wolfenbüttel veranschaulichen, welche Rolle der Pietismus und die dadurch verursachten Konflikte im barocken Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel gespielt haben.

Als Pietismus bezeichnet man eine religiöse Strömung, welche sich in kritischer Auseinandersetzung mit den religiösen Verhältnissen ihrer Zeit bildete. Der Eintritt ist frei.

Der Pietismus entstand Ende des 17. Jahrhunderts und war die größte religiöse Bewegung innerhalb des kontinentaleuropäischen Protestantismus seit dem Beginn der Reformation im Jahr 1517. Die Anhänger des Pietismus kritisierten die Kirche mitsamt ihrer traditionellen Lehren. Statt einer Orientierung an alten Dogmen sollte persönliche Frömmigkeit und gemeinschaftliches Leben im Vordergrund der religiösen Praxis stehen. Diese neuartigen, stärker individualisierten Glaubensansichten waren für die etablierte Kirche ein ideeller Angriff, den sie zu bekämpfen versuchte. Der Vortrag von Professor Jakubowski-Tiessen wird die Entwicklung des Pietismus im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert nachzeichnen.

Der Vortrag findet im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Hier wird regiert! Die Beamten im Dienste des durchlauchtigsten Herzogs Anton Ulrich“ statt, die bis zum 3. Mai 2015 in der herzoglichen Kanzlei in Wolfenbüttel die Regierungspraxis des Barockfürsten und die Verwaltungsarbeit seiner Beamten erlebbar macht.


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