Wolfenbüttel. 372 Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, hat die Stadt Wolfenbüttel zurzeit bereits aufgenommen. Nach neuesten Prognosen rechnet die Stadt mit 400 weiteren Flüchtlingen bis Januar 2016. Eine dezentrale Unterbringung wie bisher ist allerdings bald nicht mehr möglich.
Seit Ende 2013 hat die Stadt Wolfenbüttel 372 Flüchtlinge aufgenommen. Bisher war es weitestgehend möglich diese Personen im Stadtgebiet dezentral in Wohnungen unter zu bringen. Wie Stadtrat Thorsten Drahn nun im Ausschuss für Jugend und Soziales mitteilte, mussten in den vergangenen Wochen die der Stadt zugewiesenen Flüchtlinge aufgrund fehlender Kapazitäten auf dem hiesigen Wohnungsmarkt allerdings bereits zum Teil vorübergehend in Ferienwohnungen und Hotels unterkommen. Bis Januar nächsten Jahres rechnet die Verwaltung nun noch mit rund 400 weiteren Flüchtlingen, die im Stadtgebiet untergebracht werden müssen. Um die Unterbringung der Menschen zu bewältigen wird deshalb zurzeit an zentralen Gemeinschaftsunterkunft gearbeitet.
Gemeinschaftsunterkünfte in Vorbereitung
Die Module der „Gemeinschaftsunterkunft Okeraue“ an der Langen Straße befinden sich zurzeit im Innenausbau (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Im November soll die Einrichtung, in der Platz für rund 220 Menschen sein soll, bereit für den Einzug sein. Thorsten Drahn rechnet damit, dass die Unterkunft, sobald die Stadt grünes Licht gibt, auch innerhalb kurzer Zeit voll bewohnt sein wird. Eine weitere Gemeinschaftsunterkunft soll im Obergeschosses der ehemaligen Obdachlosenunterkunft in der Salzdahlumer Straße entstehen. Die Herrichtung für die Unterkunft von rund 30 Menschen befänden sich, wie die Verwaltung berichtet, kurz vor dem Abschluss. Voraussichtlich ab Oktober könnten deshalb dort auch über die bereits frequentierten Räumlichkeiten im Erdgeschoss hinaus Flüchtlinge untergebracht werden. Auch das ehemalige Jugendgästehaus in der Jägerstraße soll künftig als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt werden. Zirka 70 bis 90 Menschen sollen hier wohnen können. Aufgrund von aufwendigen Sanierungs- und Herrichtungsarbeiten wird die Fertigstellung dieser Gemeinschaftsunterkunft allerdings noch voraussichtlich bis in die erste Hälfte des Jahres 2017 dauern.
Außerplanmäßige Aufwendungen
Um die Initiativen und Maßnahmen zur Ausgestaltung der Willkommenskultur in der Stadt Wolfenbüttel weiter zu fördern, möchte die Stadt eine außerplanmäßige Auszahlung im Haushaltsjahr 2015 über insgesamt 42.700 Euro auf den Weg bringen. Das empfahl einstimmig der Ausschuss für Jugend und Soziales in seiner jüngsten Sitzung. Die Summe wird in Höhe von 40.000 Euro durch Zuweisungen des Landkreises und in Höhe von 2.700 Euro durch Spendengelder gedeckt. Genutzt werden soll das Geld vorrangig für Angebote im Bereich Kultur, Sport, Freizeit und Bildung, für die Sprachförderung, sowie für die Betreuung von Kindern- und Jugendlichen.