Wolfenbüttel. Vergangene Woche gab der städtische Bauauschuss die Beschlussempfehlung, einem Antrag der Grünen zu folgen und Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum zu prüfen. Die Stadtwerke sehen die Sache allerdings kritisch. Gegenüber unserer Online-Zeitung werden vor allem hohe Kosten befürchtet.
"Grundsätzlich begrüßen wir Aktivitäten, die die Anerkennung von Trinkwasser als Deutschlands bestüberwachtes Lebensmittel Nr. 1 unterstützen", erklärt Matthias Tramp, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke auf Anfrage von regionalHeute.de. "Die Trinkbrunnen-Idee sehen wir dennoch kritisch. Die zitierten Trinkbrunnen sind aus Sicht der Stadtwerke nämlich sehr problembehaftet und teuer", so Tramp weiter. Die Stadtwerke erwarten keine, in einem sinnvollen Verhältnis zum Aufwand stehende Nutzung durch die Wolfenbütteler Bürgerinnen und Bürger. Da es immer bei einigen wenigen ausgewählten Standorten bleiben werde, sei kein Verzicht der Bürger auf transportable PET-Flaschen zu erwarten.
Hohe Betriebskosten
Technisch sei ein Trinkbrunnen realisierbar, mit je nach Standort unterschiedlichem Aufwand. Die Kosten schwankten je nach Standort und dortiger Entfernung zur nächstgelegenen Trinkwasserleitung, zu schätzen seien für den Outdoor-Brunnen bis zu 5.000 Euro, den Einbau und Anschluss zirka 8.000 bis 10.000 Euro. Bei den Betriebskosten spielten die regelmäßige Reinigung und Kontrolle, Beprobung und Wartung der Kühlung und Filterung eine erhebliche Rolle. Konkrete Zahlen müssten ermittelt werden, dürften aber schnell die Investitionskosten beziehungsweise 15.000 Euro pro Jahr übersteigen.
Trinkwasser könne direkt aus der eigenen Leitung kommend jederzeit bedenkenlos getrunken werden. "Uns ist sehr daran gelegen, auf diese auch noch sehr preiswerte Getränkequelle hinzuweisen. Wir gehen davon aus, dass sehr viele Kunden sich gerade auch durch Kohlensäure-Zugabe ein sprudelndes Wasser bereiten", erklärt Matthias Tramp. Hierfür seien sehr gute Geräte am Markt, deren Nutzung auch das lästige Kisten-Schleppen erspare. "Unser Trinkwasser muss den Vergleich mit den meisten Mineralwässern nicht scheuen", so der Geschäftsführer.
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