Stadt stellt Bürgern Strategie zur Wohnraumentwicklung vor

von Max Förster


Bürger kamen zum Rathausgespräch, um sich über die Wohraumentwicklung in der Stadt zu informieren. Foto: Max Förster
Bürger kamen zum Rathausgespräch, um sich über die Wohraumentwicklung in der Stadt zu informieren. Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Bundesweit sei ein steigender Bedarf an Wohnraum zu verzeichnen, davon ist auch Wolfenbüttel betroffen, weiß der leitende Baudirektor Ivica Lucanic zu berichten. Um den Bedarfen gerecht zu werden, arbeitet die Stadt mit Hilfe verschiedener Projekte daran, die Bestands- und Wohnbauflächenentwicklung voranzutreiben. Der Fortschritt und die strategische Entwicklung von Wohn- und Lebensraum in Wolfenbüttel wurden am heutigen Donnerstagabend bei einem Rathausgespräch vorgestellt.

„Wolfenbüttel ist das Wohnzimmer der Region“, betonte Bürgermeister Thomas Pink. Dieses Wohnzimmer gelte es, weiterzuentwickeln und zu modernisieren. So gebe es unabhängig von den Flüchtlingen aktuell einen hohen regionalen Zuzugsdruck aufgrund der Attraktivität der Stadt, der guten Infrastruktur und der wirtschaftlichen Stabilität, erklärte Lucanic. Im Juni 2015 hatte Wolfenbüttel 52.864 Einwohner. Im April 2016 lag die Zahl bereits bei 53.632. Bis 2020 habe Wolfenbüttel, heruntergerechnet von Zahlen des Bundes, einen Bedarf an 275 Wohneinheiten pro Jahr, erklärte Lucanic.

<a href= Ivica Lucanic stellte die strategische Entwicklung von Wohn- und Lebensraum in Wolfenbüttel dar.">
Ivica Lucanic stellte die strategische Entwicklung von Wohn- und Lebensraum in Wolfenbüttel dar. Foto: Max Förster



Ziel sei es also mit Hilfe dieser Entwicklungspakete, den Wohnraumbedarf zu sichern, die Entwicklung in den Ortsteilen und der Stadt voranzubringen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bestands- und Siedlungserweiterung umzusetzen und verschiedene Wohnbedürfnisse abzudecken, so Lucanic.

Bestandsentwicklung


Bei der Bestandsentwicklung fokussiert man sich derzeit auf folgende Projekte:

  • Die Erschließung und Umsetzung des Projektes Ottmerstraße in 2017/2018, bei dem der Bau von Geschosswohnungen vorgesehen ist

  • Die Umsetzung der Ahlumer Siedlung in 2017/2018, die Platz für rund 60 Wohnungen bieten soll

  • Der Baubeginn der Unterkunft am Schützenplatz, der im dritten Quartal geplant ist

  • Die Aufstellung des Baulückenkatasters (Online-Plattform), um die Innenstadt zu verdichten

  • Der Ausbau des Projektes "Jung kauft Alt", das die Lücke einer altersbedingten Fluktuation schließen soll

  • Die Erstellung eines Leerstandskatasters und die Förderung von einem lebenslagen-gerechten Wohnen

  • Die Schaffung lebenswerter Stadträume, wie etwa die Projekte Schlossplatz, Fußgängerzone und Löwentor


Wohnbauflächenentwicklung


Bei der Wohnbauflächenentwicklung stehen folgende Projekte auf dem Plan:

  • Das von vielen Bürgern umstrittene Projekt "Am Södeweg" (regionalHeute.de berichtete), bei dem die Erstschließung für 2017 vorgesehen ist

  • Die geplante Umsetzung des Bauprojekts "Östlich Fallsteinweg" im ersten Qartal 2017


Sorgen der Bürger: Ausbreitung und hohes Verkehrsaufkommen


Eine der Fragen lautete, warum denn überhaupt so viel ausgebaut werde. Man habe die Befürchtung, dass Wolfenbüttel noch größer werde. Hierzu meinte Lucanic, dass zum einen die Mieten teurer würden, spare man an Wohnraum und außerdem habe man den Bedarf an Menschen, die nach Wolfenbüttel ziehen wollen. "Für die Leute, die bleiben wollen, müssen wir Angebote schaffen", erklärte er. Der Bürgermeister wies zudem auf die Flüchtlingssituation hin. Die Flüchtlinge müssen auch berücksichtigt werden, denn "Integration fängt beim Wohnen an", so Pink.

Weitere Anmerkungen gingen in Richtung des Verkehrsaufkommens. So befürchten manche Bürger durch die Schaffung neuen Wohnraums gerade im Bereich des geplanten Projektes "Am Södeweg" eine zu hohe Belastung durch den Verkehr. Lucanic gab ihnen recht, dass es zwar zu einer leichten Erhöhung kommen könne, aber er erklärte auch, dass er in Hinblick auf die zukünftige Automobil-Entwicklung dem Ganzen positiv entgegen sehe.

Schlussendlich sei es Sache des Rates, über die Projekte abzustimmen, erklärte der Bürgermeister. Aber er versicherte den Anwesenden auch, dass Vorschläge oder Einwände, wie sie bei solchen Informationsveranstaltungen an die Verwaltung herangetragen werden, bei der Entscheidungsfindung stets mit berücksichtigt werden.


mehr News aus Wolfenbüttel