[image=5e1764b1785549ede64cc9de]Im Städtischen Klinikum Wolfenbüttel wurde heute einem Patienten ein Dreikammer-Schrittmacher mit Defibrillatorfunktion (CRT-D) implantiert mit dem der Patient auch im MRT (Kerspintomograph) untersucht werden kann. Das Krankenhaus gehört damit zu den ersten, die nach einem Zulassungsverfahren Herzkranke damit versorgen können.
Das Gerät schützt vor dem plötzlichen Herztod und verbessert darüber hinaus die Herzleistung. Das Besondere daran - und eine Premiere für die gesamte Region - ist, dass es auch Untersuchungen im Magnetresonanztomografen (MRT) erlaubt. „Das ist vor allem dann wichtig, wenn ein Patient neben der Herzschwäche an weiteren Krankheiten, zum Beispiel des Kopfes, des Bauchs oder der Extremitäten, leidet“, erklärt der Leitende Oberarzt der Kardiologie, Dr. Uwe Grommas. „Das ist bei den allermeisten Herzschrittmachern und bei sämtlichen Defibrillatoren bisher nicht möglich. Damit blieb den Betroffenen eine wichtige Untersuchungsmethode vorenthalten.“
Bereits seit 2004 werden in Wolfenbüttel spezielle 3-Kammer-Schrittmacher und Defibrillatoren implantiert. Durchgeführt wurde die heutige Operation von einem erfahrenen Ärzteteam – den Leitenden Oberärzten der Chirurgie, Dr. Torsten Zeyher, und der Kardiologie, Dr. Uwe Grommas.
Ihr 40jähriger Patient leidet an fortgeschrittener Herzschwäche mit einer zusätzlichen Störung der elektrischen Errgungsleitung zum Herzen. Er wurde von seinem behandelnden Kardiologen in Braunschweig zur Operation ins Städtische Klinikum Wolfenbüttel überwiesen. Nach einem kurzen 5tägigen Aufenthalt kann er wieder nach Hause entlassen werden. Das Gerät selbst (Lumax 640 HF-T) hat eine Lebensdauer von durchschnittlich acht Jahren.
Weltweit erstmals wurde ein solches Gerät im Rahmen einer Studie im November vergangenen Jahres in der Medizinischen Hochschule Hannover implantiert. Seit Ende April ist es in Deutschland zugelassen.
Hintergrund
Schrittmacher werden bereits seit den 60er Jahren, Defibrillatoren seit den späten 80er Jaren zur Therapie bestimmter Herzkrankheiten implantiert und stetig weiterentwickelt. Defibrillatoren (sog. ICDs) geben im Notfall Elektroschocks ab, um einen Herzstillstand zu verhindern. Bisher konnten Patienten mit einem Herzschrittmacher oder Defibrillator nicht im MRT untersucht werden, da dieser durch das Magnetfeld des MRT beschädigt und der Patient dadurch gefährdet würde.
Entwickelt wurden die neuen, MRT-fähigen Implantate von dem Medizintechnik-Hersteller Biotronik SE & Co.KG.
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