Stadtwerke unterstützen Trauerarbeit des Hospizvereins mit 3000 Euro

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Dagmar Ammon und Ingrid Bastian waren schlichtweg überwältigt: Mit 3000 Euro unterstützen die Stadtwerke Wolfenbüttel die Arbeit des Hospizvereins. Geld, dass der Verein gut gebrauchen kann.

Wie Kerstin Hecker und Norbert Meisel von den Stadtwerken erklärten, setzt sich die Summe zum einen aus dem Erlös des Brezelverkaufs beim diesjährigen Stadtlauf zusammen. Zum anderen hat der Energieversorger den zweiten Platz bei einem Software-Wettbewerb belegt und das Preisgeld nun gespendet. "Wir schätzen die Arbeit des Hospizvereines und wollen diese gerne unterstützen", so die beiden Stadtwerke-Mitarbeiter.

Ob durch mitfühlendes Zuhören, durch Vorlesen, Erzählen oder die Erfüllung anderer emotionaler Bedürfnisse – die Helfer finden stets sei Zeit für Gespräche, in denen sich die Kranken nicht nur Ängste und Nöte von der Seele reden, sondern auch schöne Erinnerungen wachrufen und gemeinsam lachen könnten. Damit unterstützt der Hospizverein die Möglichkeit, so selbst bestimmt, bewusst und zufrieden wie möglich zu leben. Die Begleitung ist für Betroffene übrigens nicht mit Kosten verbunden; daher ist für die Hospizdienste neben der Förderung durch die Krankenkassen auch die Unterstützung in Form von Spenden wichtig, erinnerten Ingrid Bastian und Dagmar Ammon gemeinsam. Die Hospizhelfer sind alle ehrenamtlich unterwegs und erhalten lediglich ihre Fahrtkosten vom Verein ersetzt.

"Viele ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen sind seit Jahren bei uns und unterstützen die Hospizarbeit durch ihren persönlichen Einsatz. Die Freude der Menschen, anderen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen, ebenso das große Vertrauen, das uns in den Begleitungen entgegengebracht wird, gibt Mut und Kraft für die weitere Arbeit", sagt Ingrid Bastian.  Aktuell stehen dem Verein 20 Helfer zur Verfügung. 40 Betreuungen fanden bisher in diesem Jahr statt – der Bedarf ist im Laufe der Jahre stetig gestiegen. Natürlich muss auch den Helfern ausreichend Zeit eingeräumt werden, nach einer Betreuung wieder zu sich zu finden. Im Januar startet zum Glück wieder eine neue Hospizhelferausbildung. Rund 120 Stunden dauert diese über ein halbes Jahr verteilt.

Zur Arbeit der Helfer gehört aber auch – nach Bedarf – die Trauerbegleitung. "Hierfür erhalten wir allerdings keine Fördergelder", so Dagmar Ammon. Verlust, Trennung und Abschied sind Lebenssituationen, mit denen die meisten von uns nur schwer umgehen können. Betroffene, aber auch die Nahestehenden, fühlen sich dem tiefen Schmerz gegenüber oft hilflos. Trauernde sind häufig sich selbst überlassen und somit isoliert und einsam. Trauer ist keine Krankheit, also auch nicht heilbar. Man kann sie nur durchleben. Daher soll die Spende der Stadtwerke hauptsächlich für diesen Bereich verwendet werden. Zum Beispiel, um eine Zusatzausbildung als Trauerbegleiter für die Helfer zu finanzieren.

Wer Kontakt mit dem Hospizverein Wolfenbüttel aufnehmen möchte, kann dies unter der Rufnummer 0171/6226606 tun.