Wolfenbüttel. Zugegeben, mit "surfen" hatten die Stadtwerke Wolfenbüttel bisher nichts am Hut. Beim Thema Wasser beweisen sie zwar schon seit vielen, vielen Jahren Kompetenz, aber beim Internetsufen, da mischten die Stadtwerke bisher nicht mit. Bisher. Denn die Stadtwerke Wolfenbüttel sorgen künftig mit ihrem Kooperationspartner mr. net services aus Flensburg für schnelles Internet in Wolfenbüttels Kernstadt.
Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Lübben und Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Pink verkündeten am Freitag die Nachricht. Als das Versorgungsunternehmen für Energie und Wasser in Wolfenbüttel, erweitern die Stadtwerke künftig ihre Versorgungsnetze um ein weiteres Netz ‐ das Glasfasernetz. "Das Thema Breitbandentwicklung haben wir schon länger im Blick", betonte Lübben. Im Februar wurde das neue Engagement beschlossen, Netzmanager Guido Kemter mit der Projektbetreuung beauftragt.
Glasfaserkabel, sogenannte Lichtwellenleiter, ermöglichen extrem schnelle Datenverbindungen. Datensignale können mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 Mbit/s im DownIoad/Upload (je nach Produkt) übertragen werden. Damit sind Telefonie, schnelles Internet und Fernsehen über dieses Netz möglich.
Für den Betrieb ihres Glasfasernetzes in Wolfenbüttel konnten die Stadtwerke die Firma mr. net services aus Flensburg als Kooperationspartner gewinnen. mr. net services wird mit den Stadtwerken zusammen eine Produktlinie erarbeiten, um stadtweit Telefonie und schnelles Internet anzubieten. Diese wird, wie Kerstin Komander von mr. net erzählte, Wolfenbüttel-Bezug haben. "Wir wollen eine Regionalmarke schaffen", sagt sie.
Im ersten Schritt wird, wie Kemter erklärte, ein flächendeckendes Glasfasernetz zur Erschließung der 124 Telekom-Kabelverzweiger der Kernstadt errichtet. 91 davon werden noch in diesem Jahr angeschlossen, der Rest 2015. 50 Mbit/s sind dann maximal möglich. Von hier aus wird in einer weiteren Stufe mittels der sogenannten Vectoring‐Technologie schnelles lnternet, mit bis zu 100 Mbit/s je nach Produkt, über die bestehenden Hausanschlüsse angeboten. In weiser Voraussicht haben die Stadtwerke in den vergangenen Jahren schon fleißig Leerrohrsysteme verlegt, wenn es sich anbot; Tiefbauarbeiten müssten daher kaum durchgeführt werden.
Insgesamt können so rund 19000 Wolfenbütteler Haushalte, die noch nicht mit schnellem Internet versorgt sind, von diesem Angebot profitieren. Mit dem Bau des Glasfasernetzes wird noch im Juni 2014 begonnen. Das neue Netz soll in ersten Abschnitten Anfang 2015 in Betrieb gehen und im dritten Quartal 2015 fertig gestellt sein. Insgesamt werden 30 Kilometer Glasfaser-Kabel mit 1900 Kilometern Einzelfasern verbaut werden.
Noch schneller geht es in den beiden aktuellen Neubaugebieten: „Südlich Salzdahlumer Straße“ und „Über dem Okertal“ in Linden. Hier wird erstmalig in Wolfenbüttel der Glasfaserausbau in der technisch modernsten Variante realisiert und in Kürze angeboten: ein Glasfasernetz mit direkter Glasfaseranbindung in das Gebäude. Darüber können Telefonie, superschnelles Internet und auch HD-TV-Fernsehen angeboten werden. Die Neubaugebiete werden damit aus Sicht der Stadtwerke Wolfenbüttel mit der aktuell zukunftsweisendsten Glasfasertechnologie die bestversorgten Bereiche innerhalb Stadt und Landkreis, unterstreicht Dr. Dieter Finke von LaForis. Die Breitbandexperten beraten die Stadtwerke in diesem Projekt. Bis Dezember soll in der Glasfaser-ins-Haus-Technik ein betriebsfähiges Netz geschaffen sein.
ln Kürze werden die Stadtwerke mit ihrem Kooperationspartner mr. net services in die ausführliche Vorstellung und Vermarktung der Glasfaser-ins-Haus-Angebote für schnelles Internet, Telefonie und TV gehen können. Unter der Rufnummer 05331/7039000 ist schon eine Service-Rufnummer geschaltet.
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