Wolfenbüttel. Eigentlich wäre am heutigen Dienstag der Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt eröffnet worden. Corona hat den diesjährigen Planungen aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auf Weihnachtsflair müssen die Besucher der Wolfenbütteler Innenstadt trotzdem nicht verzichten, wie die Stadt Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung berichtet.
So sei, wie in all den Jahren zuvor auch, alles weihnachtlich geschmückt. Die Weihnachtsbeleuchtung bringe Licht in dunkle Stunden, die Friedenstanne aus Drammen strahle Hoffnung aus und die Weihnachtsbäume in der Stadt seien einfach nicht zu übersehen. Bürgermeister Thomas Pink, Propst Dieter Schultz-Seitz, Pfarrer Matthias Eggers und Mustafa User für die muslimische Gemeinde, die heute gemeinsam auf der Bühne den Weihnachtsmarkt eröffnet hätten, würden die Adventszeit diesmal per gemeinsamer Videobotschaft einläuten und zeigen, dass Corona nicht jede Tradition zu brechen möge.
Die Adventszeit 2020 werde stiller und in sich gekehrter, betont Bürgermeister Thomas Pink in seiner Grußbotschaft: „Ich glaube, wir werden alle die Jahre vorher vermissen.“ Auf der anderen Seite sei es vielleicht auch einmal eine Chance, die ruhigere Zeit zu nutzen, einmal über die Dinge nachzudenken, die für uns in den ganzen Jahren selbstverständlich und wie gegeben erschienen. Nun komme es darauf an, Schwächeren gegenüber Rücksicht zu nehmen und Disziplin sowie Rückgrat gegenüber den Rücksichtslosen zu zeigen.
Die Advents- und Weihnachtszeit ist sonst ein Anlass zur Begegnung und Nähe, erklärt Propst Schultz-Seitz – in diesem Jahr müsse darauf verzichtet werden. Die Adventszeit sei auch eine Wartezeit – in diesem Jahr auf den Impfstoff gegen Corona. „Bis dahin müssen wir uns gegenseitig schützen – mit Abstand“, so der Propst.
„Dieses Jahr sieht der Stadtmarkt ganz anders aus“, sagt Pfarrer Matthias Eggers, „und doch ist der Stadtmarkt auch in diesem Jahr wunderschön.“ Die vielen Tannen in der Stadt seien ein Zeichen der Hoffnung. „Wir haben Grund zur Hoffnung“ – und nichts Anderes sei im Grunde ja die Kernaussage der Adventszeit.
Mustafa User: „In Zeiten des Verzichts, wird die Bedeutung des Alltäglichen noch stärker bewusst.“ Die aktuelle Situation bedeute für viele eine Herausforderung und verlange eine enorme Umstellung, denn jeder würde gerne jetzt im Kreise seiner Freunde und Familie feiern.
Adventszeit auf Abstand
Das gemeinsame Feiern der Adventszeit sei in diesem Jahr nicht möglich. Trotzdem solle nicht gänzlich darauf verzichtet werden, Weihnachtsstimmung in der Stadt zu verbreiten. Das Veranstaltungsmanagement der Stadt habe im Rahmen der Möglichkeiten einiges auf die Beine gestellt. Rund 400 Lichterbögen würden in den Fenstern des Rathauses funkeln. Der Adventskranz auf dem Schlossplatz zähle mit seinen großen Holzkerzen die Wochen bis zum schönsten aller Feste. Vor dem Lessingtheater stehe ein großer Holzschlitten und drei neue Lichtinstallationen seien die besondere Attraktion des „Winterflair“. Eindrucksvoll würden sich die Figuren in der Fußgängerzone präsentieren. So wache ein meterhoher Hirsch auf dem Stadtmarkt, ein Nussknacker stehe Spalier in den Krambuden und ein Weihnachtsmann mache es sich auf einer Sitzbank im Bereich der Okerstraße gemütlich.
Festliche Fotos
Für festliche Weihnachtsfotos seien vor dem Bankhaus Seeliger Fotoräume aufgebaut und liebevoll geschmückt worden. Ob Wichtelwald mit flackerndem Lagerfeuer, gedeckte Weihnachtstafel wie an Heiligabend oder der Selfie-Hintergrund aus tausenden Weihnachtskugeln – hier könnten einzigartige Fotogrüße aus Wolfenbüttel für Freunde und Familie geschossen werden.
So setze die Stadt Wolfenbüttel trotz Absage des traditionellen Weihnachtsmarktes ein Zeichen und sorge mit der prächtigen Dekoration für weihnachtliche Stimmung beim Geschenkeeinkauf in den zahlreichen inhabergeführten Geschäften - mit Abstand und Alltagsmaske.
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