Steht Wolfenbüttels Abendmarkt vor dem Aus?

Wie es soll es mit dem Format weitergehen? Der Wolfenbütteler Abendmarkt kommt auf den Prüfstand.

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In den vergangenen Jahren fand auf dem Stadtmarkt ein Abendmarkt statt.
In den vergangenen Jahren fand auf dem Stadtmarkt ein Abendmarkt statt. | Foto: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Seit 2023 wurde in der Wolfenbütteler Innenstadt an verschiedenen Tagen der Abendmarkt durchgeführt. Das Format sei gut angekommen, soll aber laut Stadtverwaltung dennoch in der bisherigen Form nicht fortgeführt werden. Das geht aus einem aktuellen Sachstandsbericht hervor, der die Entwicklung seit der Einführung des Formats im Jahr 2023 bewertet.



Ursprünglich war der Abendmarkt als ergänzendes Angebot zum Wochenmarkt gedacht, mit dem Ziel, zusätzliche Einkaufszeiten zu schaffen, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen und mehr Frequenz in die Fußgängerzone zu bringen. Die Veranstaltungsreihe habe dabei auch regelmäßig für höhere Besucherzahlen gesorgt als ein durchschnittlicher Donnerstag. 2023 habe die gemessene Frequenz rund 25 Prozent, 2024 und 2025 jeweils gut 22 Prozent höher gelegen, resümiert die Stadt.

Händler schwer zu gewinnen


Die Kehrseite sei laut Verwaltung aber, dass vor allem klassische Wochenmarktbeschicker nur schwer zu gewinnen seien. Zwischen 23 und 26 Marktbeschicker hätten sich in den vergangenen Jahren am Abendmarkt beteiligt. Die Beteiligung der Händler am Abendmarkt sei aus verschiedenen Gründen schwierig. Unter anderem würden personelle Kapazitäten fehlen, zudem würde es Herausforderungen bei der Frischhaltung von Waren in den Sommermonaten geben. Auch der wirtschaftliche Nutzen sei eher gering. Die Rückmeldungen aus dem Händlerkreis hätten zudem deutlich gemacht, dass der Abendmarkt nicht als Weiterentwicklung des Wochenmarkts betrachtet werde.

Konzept soll überarbeitet werden


Parallel habe sich das Format inhaltlich zunehmend zu einer After-Work-Veranstaltung entwickelt: Viele Besucher hätten die Märkte vor allem als Treffpunkt zum Verweilen, Essen und Beisammensein genutzt. Gleichzeitig gebe es aus der Öffentlichkeit den Wunsch nach mehr frischen Produkten, während der Einzelhandel eine stärkere Einbindung in die Fußgängerzone anrege.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Verwaltung, den Abendmarkt nicht in seiner bisherigen Ausgestaltung fortzuführen. Stattdessen soll das Konzept überarbeitet und stärker an der tatsächlichen Nutzung orientiert werden. Geplant ist eine Neukonzeption als After-Work-Markt. Ein entsprechender Beschlussvorschlag soll im Frühjahr 2026 vorgelegt werden.

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