Wolfenbüttel. Zur Saisoneröffnung hat die Kulturinitiative TonArt am Samstag, 30. Januar, 19.30 Uhr ein Streichquartett ins Prinzenpalais eingeladen, das in vielerlei Hinsicht für ein besonderes musikalisches Erlebnis steht. Solisten des „neuen barockorchesters berlin“ haben sich zum Bode Quartett zusammengefunden und präsentieren Kammermusik in historischer Aufführpraxis auf historischen Instrumenten.
Außerdem enthält das Programm neben bekannten Meisterwerken der Quartettliteratur auch selten gespielte Werke der Alten und Neuen Musik: Neben Wolfgang Amadeus Mozarts Streichquartett in G-Dur, KV 156 und Josef Haydn Streichquartett in g-moll opus 20 Nr. 3 steht das Streichquartett Nr. 2 von Kurt Hauschild (*1933) und ein Quartett von Maddalena Laura Lombardini Sirmen (1745 - 1818) auf dem Programm. Neues trifft auf Altes, Seltenes auf Bekanntes. Das ist das Konzept des Bode Quartetts. Das Motiv der Gegensätze spiegelt sich in selten aufgeführten Werken wie des zeitgenössischen Komponisten Kurt Hauschild und der barocken
Komponistin Maddalena Laura Sirmen wider. Sie stellen einen Kontrast zu den bekannteren Stücken von Mozart und Haydn dar.
Kurt Hauschild wurde 1933 in Berlin geboren, lebte in der ehemaligen DDR. Er studierte zunächst Philosophie und wandte sich dann der Mathematik zu, welche er als Mathematiker bis zum Jahre 1985 ausübte. Schon in seiner Jugendzeit musizierte und komponierte er, jedoch verbarg er sein Schaffen bis zur Wende 1989 vor der Öffentlichkeit. Seine Kompositionen schließen zwölf Streichquartette, neun Klaviersonaten sowie weitere Kammer- und Klaviermusik mit ein. Seine Vorbilder sind die Komponisten der Wiener Klassik. Der Komponierstil, den Hauschild verfolgt, ist Ausdruck seiner weltanschaulichen Position, die sich dem Geist der Aufklärung verpflichtet fühlt. Er komponiert ausschließlich tonal. Ebenso selten aufgeführt, jedoch aus dem Bereich der Frühklassik, gliedert sich Maddalena Laura Sirmen (1745 – 1818) in das Programm mit ein. Die italienische Komponistin wurde als Geigenvirtuosin vor allem in Paris und London sehr geschätzt. Schon zu ihrer Zeit sehr selten aufgeführt, werden ihre Werke auch heute kaum vorgetragen.
Die Aufführung von Werken der Streichquartettliteratur in historischer Spielweise ist eine seltene Besonderheit auf den Konzertpodien. Das Quartett arbeitet parallel auch mit modernem Instrumentarium und lotet die Möglichkeiten unterschiedlicher Spannung und Klangfarbe in seinem Repertoire aus. Es musizieren Anna Barbara Kastelewicz Violine, Daniela Gubatz Violine, Stefano Macor Viola, sowie der in Wolfenbüttel schon bestens bekannte Dmitry Sokolov Violoncello. Karten für diese Veranstaltung zum Preis von 15,-/10,-/5,- Euro sind zu erhalten bei Bücher Behr der Musikalienhandlung Bartels in Braunschweig und an der Abendkasse sowie vorzubestellen unter www.tonart-wf.de und unter der Tel. Nr. 05331 - 929 808
Streichquartett musiziert in historischer Aufführungspraxis
BodeQuartett, Foto: Privat | Foto: Privat