Streit um Ahlumer Gänse eskaliert - Anschlag auf Tiere

von Thorsten Raedlein




Ahlum. Die Gänse im Ahlumer Amtsgarten spalten ein Dorf. Morgen sind sie sogar Thema im Ortsrat (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Bis zur Entscheidung der Politik (Dienstag, 19 Uhr, Sportheim), wie Gänse und Kindergarten friedlich nebeneinander leben können, wollte jemand wohl nicht warten und hat auf eine der Graugänse eingeschlagen.

"Und zwar so heftig, dass die Gans nie wieder ihren rechten Flügel richtig bewegen kann", sagt Renate Naske. Sie war mit der Gans sogar bei einem Tierarzt in der Juliusstraße, der dem Tier eine Spritze verabreichte. Da könne man sich schon fragen, wer hier eigentlich aggressiv sei.

Warum die Gänse das Dorf derart polarisieren, ist ihr unverständlich. Im Grunde sind die Tiere nämlich friedlich. Gerade einige Eltern der Kindergartenkinder sehen das anders. In ihren Augen sind die Tiere aggressive "Problemgänse". Die an den Ahlumer Teichen so unbedarft dreinschauen, als würden sie nur auf etwas warten. Etwa auf ein geheimes Zeichen wie im Thriller „Die Vögel“ von Alfred Hitchcock, wo sich Krähenschwärme mit einem Schlag auf Menschen stürzen? Nein, die Gänsehaut ist unnötig:  "Es kommt halt darauf an, wie ich auf sie zugehe", weiß Renate Naske. Im Grunde möchten Gänse nur ihre Partner oder ihre Familienmitglieder beschützen. Gänse bilden nämlich richtige Familien. Sie verheiraten sich zeitlebens miteinander und beschützen ihre Küken wie wir unsere Kinder. Sie sind sehr sensible Tiere und trauern, wenn eines ihrer Lieben stirbt.

Noske hofft, dass in Zukunft nicht wieder jemand derart überreagiert. Wie Ortsbürgermeister Andreas Glier setzt sich auf den Dialog mit Eltern – und Kindern. Wenn alle ein paar Verhaltensregeln berücksichtigen würden, sollte das friedliche Miteinander funktionieren. Vielleicht könnte ein "Gänselotse" dabei unterstützen?


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