Studie des BfS: Zwischenlager soll Asse-nah sein


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Symbolbild. Foto: Archiv | Foto: Sina Rühland



Wolfenbüttel. In Bezug auf die Standortsuche eines Asse-Zwischenlagers und die Stabilisierungs- und Sicherungsarbeiten im Bergwerk hat das Bundesamt für Strahlenschutz nun Ergebnisse zweier Studien vorgelegt, die das bisher geplante Vorgehen nach eigenen Angaben stützen. Zum einen sei bestätigt worden, dass eine Zwischenlagerung des geborgenen Atommülls möglichst Asse-nah erfolgen müsse und zum anderen seien die geplanten Stabilisierungsmaßnahmen auf der 750-m-Sohle aus Gründen der Notfallvorsorge unabdingbar. Landrätin Christiana Steinbrügge kündigte an, dass die Asse-2-Begleitgruppe die Ergebnisse der Untersuchung nüchtern prüfen werde.

Strahlenschutz: Zwischenlager - wenn möglich Asse-nah


"Gemäß den Anforderungen des Strahlenschutzes und den Verpflichtungen des Betreibers für die Sicherheit des Betriebspersonals ist die Asse-nahe Zwischenlagerung der geborgenen radioaktiven Abfälle zwingend, sofern dort ein geeigneter Standort zur Verfügung steht", berichtet das BfS. Dies ergebe sich aus Berechnungen zu möglichen Strahlenbelastungen, die das BfS vorgelegt hatte. Die ergänzende Studie ist auf Bitte der Asse-Begleitgruppe und des Kreistages Wolfenbüttel erstellt worden. Sie betrachtet die Aspekte "Störfälle" und "Auswirkungen der Abluft". Mit den Ergebnissen zur Sicherheit eines Zwischenlagers könne nun mit der Standortsuche begonnen werden, so das BfS. Grundlage des Suchverfahrens seien Kriterien gewesen, die mit der Asse-Begleitgruppe vereinbart wurden.

Maßnahmen in 750 Meter Tiefe zur Minderung des Notfallrisikos


Eine zentrale Voraussetzung für die Sicherheit und einen weiteren Schritt Richtung Rückholung bilden die Maßnahmen zur Notfallplanung. "Sie dienen insbesondere dazu, das Risiko zu mindern, dass die Schachtanlage absäuft", so das Bundesamt für Strahlenschutz. Um das zu erreichen, stabilisiert das BfS die Schachtanlage, indem Hohlräume in der Nähe der Abfallkammern in 750 Meter Tiefe mit Spezialbeton verfüllt werden. Dieses Vorgehen soll gleichzeitig in einem Notfall die Ausbreitung von radioaktiven Stoffen einschränken und somit die Sicherheit verbessern. Die Schadensvorsorge und die Sicherung des Bergwerkes werden auch von der zuständigen Fachaufsicht gefordert. Über die Notwendigkeit der Notfallplanung verständigten sich zudem Experten verschiedener Institutionen auf einem Fachworkshop, den das BfS im Jahr 2012 organisiert hatte.

"Eine weitere Offenhaltung der Bereiche im Umfeld der Einlagerungskammern, wie sie die Asse-Begleitgruppe fordert, ist nicht mit Sicherheitszielen vereinbar", erklärt das BfS in einer Pressemitteilung. Dies habe abschließend eine Analyse ergeben, in der Experten alle Vor- und Nachteile der geplanten Sicherungsmaßnahmen aufgezeigt und abgewogen haben.

Studienergebnisse sollen nüchtern geprüft werden


Landrätin Christiana Steinbrügge äußerte sich zurückhaltend zu der Mitteilung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). "Ich freue mich, dass jetzt Ergebnisse zu von uns aufgeworfenen Fragen vorliegen", erklärte sie. Eine inhaltliche Aussage zu den Studien sei allerdings noch nicht möglich. Diese müssten zunächst nüchtern ausgewertet werden, insbesondere durch die Wissenschaftler der Asse-2-Begleitgruppe. „Allen dürfte bewusst sein, dass im Rahmen der Rückholung des Atommülls aus dem Asse-Bergwerk zahlreiche komplexe Fragen zu beantworten und schwierige Abwägungsentscheidungen zu treffen sind“, sagte Steinbrügge. Sie hoffe, dass mit den fertiggestellten Studien Grundlagen dafür geschaffen worden seien, in der Sache selbst voranzukommen. Das Wichtigste sei, möglichst schnell mit der Rückholung beginnen zu können und Fortschritte zu erzielen.

Ausdrücklich lädt die Landrätin interessierte Bürger zur Sitzung der Asse-2-Begleitgruppe am Freitag, dem 20. Mai, um 14 Uhr im TWW am Exer ein. Dort würden die Studien durch das BfS vorgestellt und diskutiert, und auch die Öffentlichkeit habe die Gelegenheit, Fragen zu platzieren.