tiw macht weiteren Schritt zur wirtschaftlichen Gesundung


Der Vorstand des tiw (von links): Bürgermeister Thomas Pink (kooptierter Vorstand), Paul-Werner Huppert (Vorstand), Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach (Vorsitzender), Carola Weitner-Kehl (Geschäftsführerin) und Winfried Pink (Vorstand). Es fehlt die Ostfalia-Präsidentin Prof. Dr. Rosemarie Karger (Vorstand). Foto: tiw
Der Vorstand des tiw (von links): Bürgermeister Thomas Pink (kooptierter Vorstand), Paul-Werner Huppert (Vorstand), Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach (Vorsitzender), Carola Weitner-Kehl (Geschäftsführerin) und Winfried Pink (Vorstand). Es fehlt die Ostfalia-Präsidentin Prof. Dr. Rosemarie Karger (Vorstand). Foto: tiw | Foto: privat

Wolfenbüttel. Das Technische Innovationszentrum Wolfenbüttel (tiw) hat einen weiteren Schritt hin zur wirtschaftlichen Gesundung gemacht. Diese erfreuliche Kunde vernahmen die Vereinsmitglieder bei der Jahresversammlung am Exer. Sie dankten es dem Vorstand um den Vorsitzenden Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach sowie Geschäftsführerin Carola Weitner-Kehl mit der einstimmigen Entlastung.


"Unsere Mietauslastung ist nach wie vor hoch und liegt inzwischen sogar bei 99 Prozent", berichtete die Geschäftsführerin. Die vermietbare Fläche sei auf mehr als 18.000 Quadratmeter gestiegen, weil die baufällige Halle AE39 abgerissen wurde. Auf dem Grundstück schuf das tiw 88 neue Parkplätze, die umgehend an die Ostfalia vermietet wurden. "Aktuell haben wir 43 Mitglieder und 59 Mieter", berichtete Frau Weitner-Kehl weiter.

Der Umsatz des Vereins belief sich 2016 auf nahezu 1,7 Millionen Euro bei Netto-Mieteinnahmen von rund 1,4 Millionen. "Der Überschuss betrug 356.000 Euro", sagte Umbach. Er dankte allen Gläubigern für ihr Durchhaltevermögen. Die Entwicklungen 2016 zeigten, dass sich Vertrauen in das Wirken des tiw auszahlt. Nach wie vor steht der Verein durch kostspielige Sanierungen des ehemaligen Kasernengeländes bei Stadt, Stadtwerken und Volksbank mit mehreren Millionen Euro in der Kreide.

Weitere Baumaßnahmen stehen an


Und es stehen weitere Baumaßnahmen an, wenn das Ende auch langsam in Sicht scheint. "Der zweite und letzte Abschnitt der Abwasser-Sanierung soll im Sommer starten, im Herbst fertig sein und 165.000 Euro kosten", sagte die Geschäftsführerin. Das Dach von Halle AE10 ist von Pilz befallen und weist erhebliche Schäden auf. "Überhaupt sind unsere Schieferdächer jetzt gut 80 Jahre alt, und die Denkmalpflege fordert von uns, alle 22 Dachgauben zu sanieren." 1,2 Millionen Euro koste dieses Dach, da kommt eine ganz neue Anfrage wie gerufen: Jener Investor, der zurzeit zwei Studentenhäuser am Exer errichtet, hat Lust auf mehr. "Wir werden ihm am Freitag ein weiteres Grundstück zur Errichtung des dritten Studentenhauses verkaufen", kündigte Umbach an.

Jens Düe präsentierte die Bilanz des Vereins, in der Immobilien mit einem Buchwert von 9,2 Millionen Euro verzeichnet sind. Das Eigenkapital betrage mehr als zehn Prozent der Bilanzsumme, und der Wirtschaftsprüfer sprach von einer "überaus gesunden Bilanz" - mit Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung sogar von einem Rekordergebnis: "Der Überschuss von 356.000 Euro stellt das beste Ergebnis in der Geschichte des tiw dar." Dem Verein gelinge es Schritt für Schritt, seine Altschulden zu verringern. "Wir hatten im tiw schon deutlich schlechtere Zeiten."

"Dieser Rekord wird allerdings nicht lange halten", kündigte Umbach schmunzelnd an, "denn 2017 wird noch besser." Bei anhaltend guter Ertragslage kündigten Vorstand und Geschäftsführerin an, in einen Neubau mit hochwertigem Gewerberaum zu investieren. "Wir haben eine Umfrage gestartet und einen deutlichen Nachfrageüberhang registriert", erläuterte Weitner-Kehl. Allein acht Bestandsmieter hätten ihren Bedarf zusammen mit rund 1.700 Quadratmeter beziffert.

Pink tritt auf die Euphoriebremse


Doch der Bürgermeister trat ein wenig auf die Euphoriebremse: "Bei allen verständlichen Wünschen nach Expansion", sagte Thomas Pink, "wir können nicht überall neue Gebäude hinstellen." Das Gelände am Exer stehe zu großen Teilen unter Denkmalschutz, außerdem gebe es reizvolle Alternativen, was den Ausbau angehe. "Das ist kein reines Gewerbegebiet", mahnte Pink und formulierte die Notwendig von städtebaulich vernünftigen Entscheidungen.

Umbach schloss den Abend mit einem ausdrücklichen Dank an Carola Weitner-Kehl und ihre Geschäftsstelle: "Sie sind eine kleine, aber schlagkräftige Truppe. Ohne ihren Einsatz stünde der Verein nicht so deutlich besser da als vor einem Jahr."


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