Schladen. Traurig schauen sich Kirsten und Jürgen Hergert von der Schladener Schlangenfarm die Polizeifotos an. Sie zeigen eine geköpfte Ringelnatter. Getötet wurde das Tier von einem Familienvater in dessen Garten in Schladen (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Das rund 70 Zentimeter lange Tier habe sich ihm, seiner Frau und seinem Kind angriffslustig genähert. Da er glaubte, einer Giftschlange gegenüber zu stehen, tötete er sie.
Die im Anschluss verständigte Polizei schaltete Hergert als Sachverständigen ein, um die Schlange zu bestimmen. Schnell sei klar gewesen, dass es sich bei dem Tier um eine heimische, ungiftige Ringelnatter gehandelt hatte, die streng unter Naturschutz steht. Gerade jetzt im Herbst würden die heimischen Tiere die letzten schönen Sonntage nutzen, bevor Sie dann in die wohlverdiente Winterruhe gingen.
"Eigentlich geht man ja davon aus, dass im Zeitalter von PC, Handy, Internet es fast schon zum Allgemeinwissen gehört, ob es sich um einheimische, ungiftige Tiere oder um exotische Tiere handelt. Leider ist dem nicht so. Viele Tiere und Pflanzen sind immer wieder davon betroffen und werden getötet oder zerstört. So etwas ist traurig, der Lebensraum unserer heimischen Schlangen dezimiert sich sowieso jedes Jahr mehr und mehr", so Hergert. Die Tiere würden sich Komposthaufen, Reisighaufen, Nischen suchen, um zu überleben und kämen so immer näher an unseren Lebensraum heran. Jeder, der einen Garten mit einem kleinen Teich, Bachlauf , also ein kleines Biotop habe, könne über kurz oder lang beobachten, wie er Besuch von Ringelnattern, Fröschen, Kröten, Libellen, Schmetterlinge bekomme. Habe man solch ein kleines Biotop, solle man sich glücklich schätzen und es genießen und es sich mit den Tieren teilen.
Der Tod der Schlange jedenfalls hätte in seinen Augen vermieden werden können. Um ein wenig mehr über die Tiere wie Ringelnatter und andere zu erfahren, rät er zum einem Besuch der Internetseite der Schlangenfarm unter www.schlangenfarm-schladen.de. "Oder Sie kommen einfach zur Schlangenfarm nach Schladen. Wir beantworten gern Fragen. Sie müssen keine Angst haben, denn wie so oft, ist es die Unwissenheit die uns Gänsehaut beschert."
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