Wolfenbüttel. Eine angekündigte Verpachtung des ehemaligen Kioskgebäudes "Am Herzogtore" ist nicht zu Stande gekommen, die Verwaltung spricht sich nun für einen Rückbau und den Wegfall der dort vorhandenen öffentlichen Toiletten aus. Aufwand und Ertrag würden nicht passen.
Rund 25.000 Euro wird der Rückbau der Anlage wohl kosten, in Zukunft soll vor Ort eine Grünfläche entstehen. Jährlichen Einnahmen durch die Benutzungsgebühren der öffentlichen Toiletten in Höhe von zirka 3.000 Euro stünden jährliche Gesamtkosten in Höhe von etwa 198.000 Euro gegenüber. Pro Einzelnutzung einer Toilette verzeichnet die Stadt so einen Verlust von 13 Euro. So sei eine Herrichtung der Anlage auch aus finanzieller Sicht nicht sinnvoll.
Eine Alternative für die zukünftige Errichtung und den Betrieb von öffentlichen Toilettenanlagen im städtischen Eigentum könnte das Konzept "Nette" (oder "Freundliche") "Toilette" sein. Als "Nette Toilette" werde eine von Gastronomen beziehungsweise ortsansässigen Unternehmen bereitgestellte Toilette bezeichnet, die von außen sichtbar der öffentlichen Nutzung zugänglich gemacht wird. Im Gegenzug würden diese Unternehmen von der Stadtverwaltung eine noch zu bestimmende Aufwandsentschädigung erhalten. Die Stadt spare hierbei insbesondere Errichtungs-, Reinigungs- und Energiekosten und greife auf Toiletten zurück, die ohnehin im Bereich der Innenstadt vorhanden sind und bereits betrieben werden. Auf Dauer will die Stadtverwaltung die beiden neu errichteten, automatischen Toilettenanlagen am Kornmarkt und am Schulwall betreiben sowie zu gewohnten Zeiten die Toiletten im Rathaus der Allgemeinheit zugänglich machen. Aufgrund ähnlich gelagerter Begründungen wie bei der Toilettenanlage Am Herzogtore besteht zudem die Überlegung, zukünftig auf die Toilettenanlage in der ehemaligen Landwirtschaftsschule zu verzichten. Der Ausschuss fürBau, Stadtentwicklung und Umwelt, wird am 7.Februar über das Vorhaben beraten.
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