Trotz Corona: Gedenken an Pogromnacht wachgehalten

Eine Kranzniederlegung fand nur im kleinen Kreis statt.

Michael Sandte und Sabine Resch-Hoppstock (Bündnis gegen Rechtsextremismus), Pfarrer Matthias Eggers und Bürgermeister Thomas Pink bei der Kranzniederlegeung.
Michael Sandte und Sabine Resch-Hoppstock (Bündnis gegen Rechtsextremismus), Pfarrer Matthias Eggers und Bürgermeister Thomas Pink bei der Kranzniederlegeung. | Foto: Bündnis gegen Rechtsextremismus

Wolfenbüttel. Das Bündnis gegen Rechtsextremismus in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel und die Stadt Wolfenbüttel haben auch in der Zeit von Corona das Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 mit einer Feierstunde wachgehalten. Die beiden für die Präsenzgedenkfeier vorgesehenen Hauptredner Bürgermeister Thomas Pink und Pfarrer Matthias Eggers haben ihre Redebeiträge an den Tagen vorher im Lessingtheater gehalten, wo sie aufgezeichnet wurden und dann auf die städtische Homepage gestellt worden sind.


Direkt am 9. November hätten sich beide Redner mit den Sprechern des Bündnis gegen Rechtsextremismus, Michael Sandte und Sabine Resch-Hoppstock, mittags am Erinnerungsstein auf dem heutigen Paul-Raabe-Platz ganz in der Nähe der Herzog-August-Bibliothek und unweit der Lessingstraße getroffen, an der bis zur Poromnacht 1938 die Synagoge stand. Dort wäre gemeinsam im Namen der Bürgerinnen und Bürger sowie für Verwaltung, Rat und Landkreis Wolfenbüttel in stillem Gedenken an die Opfer ein Kranz niedergelegt worden. Der eingravierte Satz „Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“ von Richard von Weizäcker sei bis heute eine Mahnung.

Mit dem Erstarken der Rechtsnationalisten und der undeutlichen Abgrenzung heutiger Gruppierungen vermeintlicher Verteidiger der freiheitlichen Grundwerte, gerade auch in der jetzigen Pandemiesituation für die gesamte Bevölkerung, habe dieser Satz eine immer neue Aktualität, wie es weiter in der Mitteilung heißt. Wie in den vergangenen Jahren hätten auch an diesem 9. November die angezündeten „ewigen Lichter“ rund um den Stein diesen Überzeugungen der demokratischen Kräfte in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel Ausdruck verleihen sollen. Deshalb wären sie auch in diesem Jahr von einer kleinen Gruppe des Bündnisses gegen Rechtsextremismus, zu dem über 30 zivilgesellschaftliche Gruppierungen und Organisationen in und um Wolfenbüttel gehören, bei Einbruch der Dunkelheit zur Mahnung und Erinnerung dort abgestellt worden.


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