Wolfenbüttel. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie der Wolfenbütteler Schlossplatz im 18. Jahrhundert aussah, der hätte sich die heutige Präsentation des zweiten Beiheftes zur Wolfenbütteler Geschichte mit dem Titel: „Damm - Dammfeste - Schlossplatz“ nicht entgehen lassen dürfen. Denn Museumsleiter Dr. Hans-Henning Grote hatte im Rahmen der Broschürenvorstellung zum virtuellen Rundgang über den Platz eingeladen.
In seinen einführenden Worten freute sich Bürgermeister Thomas Pink über die vielen Zuhörer im Ratssaal, darunter zahlreiche Mitglieder der Innenstadtentwicklungs-Gruppen. Auf deren Konzepte und Ideen für die Innenstadtquartiere freue man sich – und warte sie selbstverständlich ab, bevor zum Beispiel die Umgestaltung des Schlossplatzes vorgenommen werde. Wie der im 18. Jahrhundert aussah (Grote: "Zu dieser Zeit war der Platz am geschlossensten") , davon konnten sich die Anwesenden ein Bild machen. Grote zeigte dazu ein kurzes Video, dass einen virtuellen Kameraausflug durch das alte Dammtor bis zur Bibliotheksrotunde lieferte. Die Häuser wurden vom Computer nach alten Bildern oder Stichen gerendert. Während rings um den Platz herum Häuser standen war dieser recht karg. Lediglich eine kleine Reitbahn, das so genannte Karussell war mit Holzpfählen auf dem Platz abgegrenzt. Ansonsten wurde der Sandplatz zum Exerzieren genutzt. Drum herum jedoch, da war viel los – vom Regieren über die Bildung in der Bibliotheksrotunde bis zum Mahlen (in der Keimzelle Wolfenbüttels, der Dammmühle).
Das informative 32-seitige Heft beschränkt sich nicht nur auf das 18. Jahrhundert. Es beschreibt anhand kurzer Texte innerhalb von 23 Kapiteln mit insgesamt 80 Graphiken, historischen und aktuellen Fotos, Zeichnungen und Computer-Renderings die wechselvolle Geschichte von Wolfenbüttels ältestem Stadtviertel. Der Bogen der Themen spannt sich von der ersten urkundlichen Erwähnung des Namens Wolfenbüttel im Jahr 1118, der ersten Nennung des Dammbezirks 1315, über die Bebauung des Schlossplatzes im 18. Jahrhundert, dessen Begrünung im 19. Jahrhundert bis zur heutigen Situation. Die Publikation kann im Museum Schloss Wolfenbüttel für 2,50 Euro erworben werden.
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