[image=65096]In seinem Grußwort vor der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) betonte Erzbischof Dr. Werner Thissen (Hamburg), dass die Kirchen im Norden „in vielen Bereichen gemeinsame Schritte gehen“. Durch ökumenische Gottesdienste, Taizé-Andachten und die Nacht der Kirchen seien lutherische und katholische Christen geistlich miteinander verbunden. „Politisch kämpfen wir zur Zeit gemeinsam darum, dass der Sonntag als Weltkulturerbe der Menschheit nicht einem überbordenden wirtschaftlichen Denken zum Opfer fällt.“
Historisch gesehen seien die beiden Kirchen durch die Spiritualität der vier Lübecker Märtyrer zur Zeit des Nationalsozialismus miteinander verbunden. „Dass drei katholische Kapläne und ein evangelischer Pastor innerhalb weniger Minuten in Lübeck als Zeugen für Christus den Tod erlitten haben, das prägt unser Beten und Handeln.“
Weitere Gemeinsamkeiten bestünden im diakonischen Bereich. Die Einrichtungen und Verbände arbeiteten für Arme und Kranke, im Arbeitskreis Asyl und in der Notfallseelsorge eng zusammen. Ein besonderes Projekt sei das von neunzehn christlichen Konfessionen getragene Ökumenische Zentrum Hafencity in Hamburg. „Wir wissen uns von vielen Frauen und Männern anderer Konfessionen verbunden, die sich ebenfalls mit uns auf den Weg gemacht haben.“
Im Blick auf das Tagungsthema der Generalsynode „Lutherische Kirchen auf dem Weg: Zugänge zum Reformationsjubiläum 2017“ bezeichnete Erzbischof Thissen die Ökumene als „Pilgern und auf dem Weg sein“. Der gemeinsame Weg verbinde die Konfessionen. Die Konzilsväter hätten dies vor fünfzig Jahren deutlich gesagt. Jede Erneuerung der Kirche bestehe wesentlich im Wachstum der Treue gegenüber ihrer Berufung. „Die Kirche wird auf dem Weg ihrer Pilgerschaft von Christus zu dieser dauernden Reform gerufen, deren sie allzeit bedarf.“
Die 5. Tagung der 11. Generalsynode der VELKD findet vom 1. bis 3. und am 6. November 2012 in Timmendorfer Strand statt.
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