[image=65096]Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Bischof Gerhard Ulrich (Kiel), hat Papst Benedikt XVI. aus Anlass seines heute erklärten Rücktritts als einen im höchsten Maße glaubwürdigen Menschen und Theologen gewürdigt und Respekt vor dessen Amtsführung bekundet. „Ich sehe bei Benedikt XVI. Demut und Größe vereint. So hat er sein Amt ausgeübt, so gibt er es jetzt ab.“ Den Dienst des Papstes sehe er „geleitet vom Wort Gottes“. Er habe ihn sowohl auf einer Besuchsreise in Rom 2011 als auch bei Benedikts Deutschlandbesuch im vergangenen Jahr als menschlich zugewandten und theologisch tief verankerten Christen erlebt.
Der Catholica-Beauftragte der VELKD, Landesbischof Friedrich Weber (Wolfenbüttel), erklärte: „Mit großer Überraschung habe ich heute Vormittag erfahren, dass Papst Benedikt XVI. zum 28. Februar 2013 auf sein Amt verzichten und ab diesem Zeitpunkt der Stuhl des heiligen Petrus bis zur Wahl eines neuen Papstes vakant sein wird. Dies ist ein Ereignis ohne jeglichen Präzedenzfall in der neueren Kirchengeschichte. Der außergewöhnliche Schritt Benedikt XVI. ist eindrücklich und verdient Respekt und große Anerkennung. Letztlich fügt er sich stimmig in den intellektuell und rational geprägten Amtsstil Benedikts. Er hat rational die Konsequenzen gezogen, dass er körperlich und geistig das Papstamt nicht mehr in umfassender Weise wahrnehmen kann, wie es seinem eigenen Verständnis nach nötig wäre. Mit diesem Amtsverzicht stellt der Papst das Amt des Petrusdienstes über seine Person und ist bereit, es in die Hände des Konklave zu legen. Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) wünscht Benedikt XVI. Gottes Segen für sein weiteres Wirken in und für die römisch-katholische Kirche. Für eine Bewertung des Pontifikats Benedikt XVI. ist es zu diesem Zeitpunkt zu früh, ebenso sind die Folgen für die römisch-katholische Kirche weltweit und in Deutschland im Moment noch nicht absehbar. Die VELKD weiß sich jedoch im Gebet mit der römisch-katholischen Kirche verbunden, die nun in den nächsten Wochen einen Übergang zu einem neuen Pontifikat zu gestalten hat, für den es keine eingespielten Verfahren gibt.“
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