Wolfenbüttel. Was wird aus der Landesmusikakademie (LMA) in Wolfenbüttel? Aktuell gibt es scheinbar Diskussionen um den Verbleib der Verwaltung der Einrichtung des Landes in der Lessingstadt. Dies hat Bürgermeister Ivica Lukanic alarmiert und er hat umgehend mit dem Ministerium in Hannover Kontakt aufgenommen. Das berichtet die Stadt Wolfenbüttel in einer Pressemeldung.
„Die Entscheidung, die künstlerische und programmatische Arbeit in Wolfenbüttel aufzulösen, so sie denn einträte, wäre eine landespolitische Richtungsänderung, die sich massiv gegen den Kulturstandort Wolfenbüttel richten und die musikalische Bildung im Land auf die Jahre vor der Gründung der Landesmusikakademie zurückwerfen würde“, kritisiert Lukanic. Das widerspreche diametral den vom Ausschuss für Wissenschaft und Kultur des Landtags noch im September dieses Jahres empfohlenen Zielsetzungen, die fachbezogenen Qualifizierungs- und Professionalisierungsangebote der Landesmusikakademie in Wolfenbüttel zu stärken und verlässliche Strukturen für die Förderung des musikpädagogischen Nachwuchses in Niedersachsen zu schaffen.
In finanzieller und personeller Hinsicht seien stabile und verlässliche Strukturen der LMA in Wolfenbüttel aber die Voraussetzung für die erfolgreiche Fortsetzung der musikalischen Bildung in Niedersachsen. Die gute Arbeit des Landesmusikrates seit der Bildung der Landesmusikakademie in Wolfenbüttel ist Lukanic zufolge zwingend mit der Erfolgsgeschichte der Landesmusikakademie verbunden und hat Strahlwirkung in das gesamte Land. „Wolfenbüttel ist ein Schmelztiegel kultureller Bildung und die Landesmusikakademie hat hier hervorragende Bedingungen für herausragende Kooperationen.“
Stadt nicht ansatzweise eingebunden
Kritik übt der Bürgermeister auch am Umgang mit der Stadt in dieser Diskussion: „Eine Einbindung und Beteiligung der Stadt im Rahmen der Entwicklung des Strukturkonzeptes mit derart tiefen Eingriffen, Auswirkungen und entsprechender Tragweite auf die kulturpolitische Zukunft der Stadt Wolfenbüttel hat bisher nicht ansatzweise stattgefunden. Das bedauere ich als Bürgermeister dieser Stadt zutiefst.“
„Ich bin an einer guten Zusammenarbeit mit allen Akteuren interessiert, habe Verständnis für die Initiativen zur Neuordnung der Strukturen auf allen Seiten, lehne allerdings eine Lösung, die zum Schaden der Stadt und gleichzeitig den kulturpolitischen Zielsetzungen des Landes widersprechen muss, entschieden ab“, unterstreicht der Bürgermeister, „wir haben als Stadt in der Vergangenheit sehr geduldig und engagiert alles beigetragen, was erforderlich war, um die Landesmusikakademie zu unterstützen. Ich sehe jetzt in erster Linie das Land in der Verantwortung, nach einer Analyse die richtigen organisatorischen Entscheidungen zu fällen und die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen. Der Landesmusikrat und insbesondere die Landesmusikakademie müssen aktiv unterstützt werden. Die Strukturentscheidungen dürfen nicht ausschließlich finanziellen Konsolidierungszielen folgen. Maßstab müssen Qualitätsziele im Sinne des kulturellen Bildungsauftrags des Landes sein.“
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