Schladen. Wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Anfrage bestätigt, ist es am 7. November im Schladener Ortsteil Beuchte zu einem versuchten Tötungsdelikt gekommen. Eine 26-jährige Frau soll ihren 32-jährigen Ehemann mit hochkonzentrierter Ameisensäure übergossen habe.
Der Mann sei dabei schwer verletzt worden, befinde sich aber nicht mehr in Lebensgefahr, berichtet Oberstaatsanwalt Christian Wolters. Das Opfer sei vor allem im Bereich des Kopfes verletzt worden. Auch die Beschuldigte habe Verletzungen durch die Säure erlitten.
Haftbefehl erlassen
Hintergrund der Tat dürfte die Trennung des Mannes von der Frau gewesen sein, so der Jurist. Gegen die Beschuldigte sei ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erlassen worden. Sie befinde sich in Untersuchungshaft.
Dabei müssen sich an diesem Freitag dramatische Szenen in Beuchte abgespielt haben. "Das Opfer rannte nach der Tat auf die Straße, so dass Passanten die Polizei und einen RTW riefen", berichtet Wolters. Eine Vernehmung des Opfers sei noch nicht erfolgt.
Kinder offenbar nicht dabei
Täter und Opfer hätten sich schon vor längerer Zeit getrennt, berichtet der Oberstaatsanwalt zu den Hintergründen. Es gebe zwei gemeinsame Kinder (2 und 3 Jahre alt). Diese hätten nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft die Tat nicht miterlebt.
Von dieser zeigt sich Christian Wolters überrascht: "Ich kann mich an keinen vergleichbaren Fall in unserem Bezirk erinnern. Säureangriffe sind sehr selten. Ungewöhnlich ist es, dass eine Frau die Täterin ist. Häufig wird Säure von Männern eingesetzt, um Frauen zu verletzen oder zu töten."

