Börßum. Am Montag fand in der Oderwaldhalle in Börßum die Vertreterversammlung der Volksbank Börßum-Homburg für das Geschäftsjahr 2013 statt.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Ottmar Pfaue, begrüßte die anwesenden Vertreter. Gleichzeitig hieß er viele Gäste aus Politik und Wirtschaft, Vertreter der benachbarten Banken, der Verbundpartner sowie die Mitarbeiter der Bank herzlich willkommen.
Vorstandssprecher Christian Müller ging in seinem Bericht für das Jahr 2013 auf die bewährte und erfolgreiche Geschäftsstrategie der Volksbank Börßum-Homburg ein. Diese sei stärker an Kriterien der Nachhaltigkeit, des Vertrauens sowie der langfristigen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Mitgliedern und Kunden orientiert als an kurzfristiger Gewinnoptimierung. Der Idee einer gemeinschaftlichen europäischen Einlagensicherung, die seit 2012 dauerhaft in der Diskussion sei, stehe Christian Müller nach wie vor besonders kritisch gegenüber. Er zeigte sich erfreut, dass die Bundesregierung für einen Verzicht auf eine gemeinsame EU-Einlagensicherung eintreten wolle und hofft dabei eine nachhaltige Standfestigkeit. Ergänzend erinnerte er daran, dass der Genossenschaftssektor als einzige Bankengruppe in den Krisenjahren seit 2007 ohne staatliche Hilfe ausgekommen sei.
In seinen weiteren Ausführungen stellte Christian Müller erfreut fest, dass sich 2013 viele kleinere und mittlere Unternehmen aus der Region der Rezession in der Eurozone entziehen konnten. Um diesen Trend zu unterstützen, nehme die Volksbank ihre Verantwortung vor Ort ernst, in dem sie die Einlagen ihrer Sparer als Kredite an Empfänger in der Region weiterreiche. Die gesunde Eigenkapitalstruktur der Volksbank Börßum-Hornburg bilde dabei eine gute Ausgangslage für zukünftiges Kreditgeschäft. Daher könne die Bank ihrer Rolle bei der Kreditversorgung der Region trotz der neuen zusätzlichen Bankenregulierung nach Basel III jederzeit und nachhaltig gerecht werden.
Nach wie vor stehe die Kinder- und Jugendförderung auf der Agenda der gesellschaftlichen Verantwortung der Volksbank. Ein Teil des Mittelaufkommens stamme aus den Zweckerträgen der VR-Gewinnspargemeinschaft. Rund 1,8 Millionen Lose nehmen seinen Worten zufolge jeden Monat am Gewinnsparen teil, das unter dem Motto „Helfen, sparen und gewinnen” stehe. Einen gesellschaftlichen Mehrwert biete darüber hinaus der von der Volksbank vor über 24 Jahren gegründete Hilfsfonds „Menschen in Not". Unverschuldet in Not geratenen Menschen aus der Region konnte im Jahr 2013 in 16 Fällen unbürokratisch geholfen werden.
Im zweiten Teil des Vorstandberichtes wies Vorstandsmitglied Martin Bothe darauf hin, dass die erfreulichen Entwicklungen sowohl im Einlagenbereich als auch im Kreditbereich nach hohen Steigerungsraten in den Vorjahren zu einer um 1,5 Millionen Euro gewachsenen Bilanzsumme von mittlerweile 174 Millionen Euro führten. Das Kundengesamtvolumen (Kredite und Einlagen bei der Bank sowie bei Verbundpartnern) sei um 7,7 Millionen Euro auf 328,7 Millionen Euro angewachsen. Neben dem bilanziellen Kundenkreditvolumen in Höhe von 100,5 Millionen Euro belaufe sich das betreute Kundenkreditvolumen, also inklusive vermitteltem Kreditvolumen an Verbundpartner, auf insgesamt 159,9 Millionen Euro. Das Einlagenvolumen der Passivseite der Bank habe sich um 4,7 Prozent auf 125,4 Millionen Euro erhöht.
Die kundenorientierte Geschäftspolitik der Bank spiegele sich nicht nur in der langfristig positiven Entwicklung der Einlagen und Kredite sondern auch bei den Kunden- und Mitgliederzahlen wieder. Die Zahl der Mitglieder sei 2013 auf 5634 gestiegen. Somit sei fast jeder zweite Kunde gleichzeitig Mitglied der Volksbank Börßum-Hornburg. Martin Bothe berichtete weiter, dass der Verwaltungsaufwand der Volksbank Börßum-Hornburg aufgrund 2013 höher als sonst gewesen sei. Auf der einen Seite hätten die Feierlichkeiten anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläurns in Homburg und andererseits die Umsetzung der neuen Anforderungen der Bankenaufsicht, zu erhöhten Personal- und Sachaufwendungen geführt.
Trotz des niedrigen Zinsniveaus und eines dafür jedoch gestiegenen Provisionsüberschusses führte konnte am Ende ein gutes Betriebsergebnis erzielt werden. Diese Entwicklung erlaubte somit sowohl eine deutliche Eigenkapitalaufstockung als auch einen attraktiven Dividende in Höhe von 6,5 Prozent. Einen besonderen Dank richtete Martin Bothe an alle Mitarbeiter der Volksbank Börßum-Hornburg, denn ohne ihr persönliches Engagement sei eine derart positive Entwicklung nicht möglich. Dem Aufsichtsrat dankte Bothe ausdrücklich für die konstruktive und harmonische Zusammenarbeit und den persönlichen Einsatz.
Nach dem Vorstandsbericht folgten die Regularien zur Tätigkeit des Aufsichtsrates und die Feststellung des Jahresabschlusses. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ottmar Pfaue trug dann den Gewinnverwendungsvorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand vor. Die Dividende von 6,50 Prozent sowie die weitere Aufteilung des Jahresüberschusses wurden einstimmig von den Vertretern beschlossen. Nach der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat durch die Vertreterversammlung standen die Wahlen zum Aufsichtsrat auf der Tagesordnung. Hartmut Fricke und Werner Kosanke standen zur Wiederwahl zur Verfügung und wurden einstimmig von der Vertreterversammlung gewählt.