Wolfenbüttel. Prof. Dr. Frank Crüsemann, der bekannte Alttestamentler aus Bielefeld, eröffnet am 10. November um 19.30 Uhr im Gemeindehaus St. Trinitatis, Alter Weg 4, die neue BlickWechsel-Reihe zum Verhältnis von Kirche und Altem Testament.
„Wer zu schnell und zu direkt neutestamentlich sein und empfinden will, ist m. E. kein Christ“ – Mit Prof. Dr. Frank Crüsemann haben die Veranstalter der BlickWechsel-Reihe, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und die Evangelische Erwachsenenbildung, einen Referenten eingeladen, der diesen Satz Dietrich Bonhoeffers wohl voll unterschreiben würde. Erst jüngst seien wieder Stimmen aufgekommen, das Alte Testament sei als zweitrangig und durch das Neue überholt anzusehen. In dem Vortrag von Crüsenmann soll es um die Notwendigkeit des Alten Testamentes für das Christsein gehen und damit um die Chancen, die die endliche volle Akzeptanz der hebräischen Bibel für die Erneuerung der Kirche und die künftige Lebendigkeit und Humanität des christlichen Glaubens bedeutet.
Der Referent lehrte bis 2004 an der Kirchlichen Hochschule Bethel. Er ist Mitherausgeber der „Bibel in gerechter Sprache“, die durch eine Neuübersetzung der biblischen Texte aus den Ursprungssprachen eine zeitgemäße kritische Ergänzung zu den herkömmlichen Bibelübersetzungen sein will. Schon seine Habilitation verfasste Crüsemann zu Texten aus dem Alten Testament, sein Interesse an der Realität des biblischen Israels brachte ihn zur Mitarbeit an diversen archäologischen Projekten. In seinem neusten Buch „Das Alte Testament als Wahrheitsraum des Neuen“ setzt er sich dafür ein, dass das Alte Testament wieder den Stellenwert bekommt, den es als „Heilige Schrift“ für Jesus und die Verfasser der neutestamentlichen Texte hatte.
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