Vortrag Katastrophenschutz-Stab: Regionaler Hochwasserschutz


120 Maßnahmen sind geplant, mit denen die Auswirkungen zukünftiger Hochwasserereignisse möglichst gering ausfallen sollen. Foto: Landkreis Wolfenbüttel
120 Maßnahmen sind geplant, mit denen die Auswirkungen zukünftiger Hochwasserereignisse möglichst gering ausfallen sollen. Foto: Landkreis Wolfenbüttel

Schladen. Als Sprecher der ILE-Region Nördliches Harzvorland erläuterte Andreas Memmert vor rund 20 Mitgliedern des Katastrophenschutzstabes in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Schaden (FTZ Schladen) das Hochwasserschutzkonzept für das Nördliche Harzvorland. Darüber informiert der Landkreis Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.


120 Maßnahmen sind in diesem Konzept geplant, mit denen die Auswirkungen zukünftiger Hochwasserereignisse möglichst gering ausfallen sollen.

„Mein Anliegen ist es, solche Katastrophen zu verhindern“, sagte Memmert in der FTZ Schladen. Als Bürgermeister in Schladen-Werla hat er in den letzten Jahren zu häufig die schweren Überschwemmungen erlebt. Erfreulich findet er, dass der Hochwasserschutz Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden hat. Die Landesregierung beabsichtigt mit einem Masterplan den NLWKN, zuständig für Hochwasserschutz im Land, zu stärken, um Hochwasserpartnerschaften wie die des Nördlichen Harzvorlandes zu unterstützen. Das Hochwasserschutzkonzept hat Memmert dem Umweltminister Olaf Lies persönlich vorgestellt, den das Konzept überzeugte.

„Schutzmauern bauen nützt nichts mehr“


Wichtig für die Zukunft sind Überschwemmungsflächen für Flüsse wie Oker und Innerste. Deshalb komme Auwäldern, aber auch Äckern und Weideflächen eine hohe Bedeutung zu, so Memmert. Eine Einbindung der Landwirte und ihrer Verbände sei zentral für das Gelingen der Hochwasserschutzmaßnahmen. Da müsse man auch über Entschädigungszahlungen für überschwemmte Felder reden, sagte Memmert. Bauliche Schutzmaßnahmen gelangten an ihre Grenzen. „Schutzmauern bauen nützt nichts mehr“, erklärte er. Ein gemeinsames und integriertes Flächenmanagement sei daher zentral. Da müsse auch die Flurbereinigungsbehörde des Landes tätig werden. Außerdem brauche es bessere Warnhinweise, dafür müssten neue Pegel gebaut und bestehende auf den neusten technischen Stand gebracht werden. Da engagiere sich der Landkreis Wolfenbüttel. Der Landkreis plant, die Pegel zu digitalisieren und somit die Informationen zu vernetzen.

Ein besserer Hochwasserschutz sei nur gemeinsam und ohne Kirchturmdenken erreichbar, erklärte Memmert. In der Hochwasserpartnerschaft Nördliches Harzvorland sind daher sieben Gemeinden und Städte aus den Landkreisen Goslar und Wolfenbüttel vereint. Als Projektträger ist der Wasserverband Peine beauftragt.

Die Mitglieder des Stabes diskutierten im Anschluss mit Andreas Memmert über den Hochwasserschutz im Landkreis. Sie erinnerten sich noch gut an ihren eigenen Einsatz im Stab zum Hochwasser des vergangenen Sommers. Zum ersten Mal seit Bestehen des Katastrophenschutzstabes wurde 2017 im Landkreis der Katastrophenfall ausgerufen.


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