Wolfenbüttel. Die Vortragsreihe „Geschichte im Schloss“, ein Kooperationsprojekt zwischen dem Museum Wolfenbüttel und dem Institut für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig, hat die Sommerpause beendet.
Mit Hilfe besonderer Gegenstände und Zeitdokumente gewähren sieben Historiker aus ganz Deutschland neue Einblicke in die Biographien berühmter aber auch weniger bekannter Figuren der europäischen Geschichte und in große historische Ereignisse. Den Auftakt der Reihe macht Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Heidelberg, am Donnerstag, 1. November, mit dem Vortrag „Richard Löwenherz und das Wiener Brathendl. Das höchste Lösegeld des Hochmittelalters“ (Beginn: 19 Uhr).
„Einige der Vortragenden waren auf unsere Reihe Geschichte im Schloss aufmerksam geworden und haben sich bei uns gemeldet, weil sie das Format interessant finden. Die sehr gut besuchte Vortragsreihe bestätigt einmal mehr, dass wissenschaftliches Arbeiten nicht automatisch Langeweile bedeuten muss“, sagt Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel. „Wir freuen uns, dass wir wieder ein hochkarätiges Programm mit sehr namhaften Referenten auf die Beine stellen konnten. Nachdem wir bisher Vorträge zu vorrangig Themen des 19. und 20. Jahrhunderts angeboten haben, blicken wir diesmal bis in das Mittelalter und die frühe Neuzeit zurück“, kündigt Dr. Sandra Donner an.
„Das Schloss Wolfenbüttel ist ein guter Platz, die Menschen, und zwar Jung und Alt, aus dem Land Braunschweig zusammenzubringen und Geschichte darzustellen“, so Prof. Dr. Matthias Steinbach, Leiter der Abteilung Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Technischen Universität Braunschweig und Kooperationspartner.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe können Studierende der TU Braunschweig durch die wissenschaftliche Betrachtung musealer Ausstellungsstücke im Wintersemester 2018/19 Leistungsnachweise erwerben.
Vorschau erster Vortrag
1192 kam es in Wien zum Skandal! Auf der Rückreise vom Kreuzzug wurde der englische König Richard Löwenherz beim Braten eines Huhns vom österreichischen Herzog gefangengenommen und an Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert. Für die Freilassung 1194 zahlten die Engländer 23 Tonnen Silber. Es war das bis dahin höchste Lösegeld des Mittelalters. Der Vortrag erzählt und analysiert dieses große Spektakel.
Der Referent
Prof. Dr. Bernd Schneidmüller habilitierte sich 1985 an der TU Braunschweig und lehrt jetzt Mittelalterliche Geschichte an der Universität Heidelberg.
Beginn: 19 Uhr (Oberes Foyer, Schloss Wolfenbüttel)
Der Eintritt ist frei
Das Programm
„Geschichte im Schloss“ – Wintersemester 2018/2019
„Geschichte im Schloss“ – Wintersemester 2018/2019
Donnerstag, 1. November 2018, 19 Uhr
Richard Löwenherz und das Wiener Brathendl
Das höchste Lösegeld des Hochmittelalters
Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Heidelberg
Dienstag, 13. November 2018, 19 Uhr
Der Prachtcodex des Kaisers
Ein senatorischer Entwurf für die Christianisierung der spätantiken Monarchie
Prof. Dr. Johannes Wienand, Braunschweig
Dienstag, 27. November 2018, 19 Uhr
Schachmatt
Herzog Augusts Spielfiguren im Spiegel der Kulturgeschichte
PD Dr. Stefan Laube, Berlin/Wolfenbüttel
Dienstag, 11. Dezember 2018, 19 Uhr
Marco Polos Testament
Seide, Moschus, ein Reisepass und die Erinnerung an China
Prof. Dr. Folker Reichert, Heidelberg
Dienstag, 8. Januar 2019, 19 Uhr
Der eiserne Stuhl der Anna Maria Ziegler
Leben und Sterben in der Alchemie
PD Dr. Ute Frietsch, Wolfenbüttel
Dienstag, 22. Januar 2019, 19 Uhr
Zum Wohle des Fürstentums!
Der Biersteueraufschlag des Herzogs
Sebastian Mönnich, Wolfenbüttel
Dienstag 29. Januar 2019, 19 Uhr
Das 'rote Tuch' für den 'gallischen Stier'?
Die 'Emser Depeche' wird überschätzt
Prof. Dr. Tobias Arand, Ludwigsburg
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