Wolfenbüttel. Mit dem Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Menzel „Die Urkunde des Führers. Adolf Hitler – ein braunschweigischer Staatsangehöriger“ wird die Vortragsreihe „Geschichte im Schloss“ fortgesetzt. Die Reihe beschäftigt sich mit Biografien in Objekten und Selbstzeugnissen. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 5. Juni, um 19 Uhr im Schloss Wolfenbüttel.
Im Herbst 1930 wurde im Land Braunschweig eine Koalition aus Bürgerlicher Einheitsliste und NSDAP gebildet, berichtet die Stadt Wolfenbüttel. Sie war die politische Voraussetzung, dass der seit 1925 staatenlose Adolf Hitler aufgrund einer Besonderheit des Staatsangehörigkeitsgesetzes im Februar 1932 in Braunschweig verbeamtet wurde und darüber die Urkunde erhielt, mit der seine Staatsangehörigkeit im Freistaat Braunschweig und indirekt im Deutschen Reich bescheinigt wurde. Dies war die Voraussetzung, dass er im selben Jahr gegen Hindenburg zur Wahl des Reichspräsidenten antreten konnte.
Mit 13,4 Millionen Stimmen unterlag Hitler zwar im zweiten Wahlgang, errang aber einen großen propagandistischen Erfolg, die den politischen Durchbruch der NSDAP einleitete und ihn Ende Januar 1933 in die Reichskanzlei trug. Im Vortrag werden die Motive, Interessenlagen und Konflikte geschildert, die die bürgerlichen Politiker umtrieben, Hitler mit der Staatsbürgerschaft satisfaktionsfähig und für politische Ämter verwendbar zu machen, aber auch die Gründe, warum Hitler fast zwei Monate zögerte, sich auf das riskante Spiel der Verbeamtung angesichts einer möglichen Niederlage gegen Hindenburg einzulassen.
Der Eintritt ist frei.
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