Wolfenbüttel. Der ausbleibende Niederschlag in diesem Frühjahr gefährdet landesweit Amphibienpopulationen. Die Freiwilligen Feuerwehren Groß Flöthe und Börßum sprangen nun kurzfristig ein, um Laichgewässer vor dem Austrocknen zu bewahren, berichtet die Ökologische NABU-Station Aller/Oker.
Die rekordverdächtig niedrigen Niederschlagsmengen der letzten Monate stellen derzeit ein massives Problem für die heimischen Amphibien dar, da Laichgewässer in großer Zahl austrocknen. So auch auf einer Fläche am Rande des Oderwaldes bei Groß Flöthe, auf der neben Erdkröte, Teich- und Bergmolch auch seltene und streng geschützte Arten wie die Wechselkröte und der Kammmolch vorkommen. Die Wechselkröte sei als seltenste Amphibienart Niedersachsens akut vom Aussterben bedroht. Sie sei nur in wenigen Gebieten in den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt zu finden – die Bedeutung dieser Flächen ist daher umso höher.
Feuerwehr sorgte für Wasser
Durch den ausbleibenden Regen und den stark sinkenden Wasserstand drohten in den letzten Wochen zahlreiche Amphibienlarven zu vertrocknen. Die Untere Naturschutzbehörde Wolfenbüttel bat daraufhin die Samtgemeinde Oderwald sowie die Freiwilligen Feuerwehren Groß Flöthe und Börßum um Unterstützung. Diese traten umgehend in Aktion und lieferten mit mehreren Löschfahrzeugen und zehn Kameraden viele tausend Liter Wasser in die Laichgewässer – eine lebensrettende Maßnahme für zahllose kleine Kaulquappen. Die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. als Flächeneigentümerin ermöglichte durch ihre schnelle Kooperation die Erste-Hilfe-Maßnahme.

Die Feuerwehren lieferten mit mehreren Löschfahrzeugen und zehn Kameraden viele tausend Liter Wasser in die Laichgewässer. Foto: ÖNSA/Marieke Neßmann
Durch die Maßnahme wurde wichtige Zeit gewonnen, um andere Lösungen für den Amphibiennachwuchs zu finden, da weiterhin keine ausreichenden Niederschläge zu erwarten sind. So siedelten Mitarbeitende der Ökologischen NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA) und der Unteren Naturschutzbehörde gemeinsam mit tatkräftigen Ehrenamtlichen des NABU Wolfenbüttel e.V. in den letzten Tagen zahlreiche Kaulquappen aus den austrocknungsgefährdeten Gewässern in geeignetere Gebiete im Umland um.
Die Situation für die heimischen Amphibien bleibe aber auch weiterhin in vielen Gebieten kritisch, meint der NABU.