Weitere Fahrradzone für Wolfenbüttel - Parkplätze müssen weichen

Nach der Fahrradzone „Schützenstraße“ soll nun eine weitere direkt in der Innenstadt entstehen. Dafür müssen allerdings Parkplätze weichen.

von


Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel treibt den Ausbau ihrer Fahrradinfrastruktur weiter voran. Am 3. Juni berät der Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt über die Einrichtung und Gestaltung einer weiteren Fahrradzone. Diese soll laut Vorlage im Bibliotheksquartier entstehen.



Im vergangenen Herbst sprach sich der Rat der Stadt für die erste Fahrradzone in Wolfenbüttel aus. Diese entsteht derzeit im Bereich der „Schützenstraße“. Laut Stadtverwaltung stehe die Umsetzung kurz bevor. Nun soll eine weitere Fahrradzone entstehen.

Fahrradzone Bibliotheksquartier


Die neue Fahrradzone soll laut Vorlage die Straßen Lessingstraße, Leibnizstraße, Anna-Vorwerk-Straße, Sophienstraße sowie einen Teil der Schützenstraße umfassen. Ziel sei es, die Bedingungen für Radfahrer zu verbessern und den Anteil des Radverkehrs in der Stadt zu erhöhen. Dabei sollen einheitliche Beschilderungen und gestalterische Maßnahmen wie Trennlinien und Fahrbahnverschwenkungen zum Einsatz kommen, um den Radverkehr sicherer und sichtbarer zu machen.

Besondere Bedeutung komme der Leibnizstraße zu: Sie soll zur zentralen Verbindung zwischen dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Platz und den nördlichen Wohngebieten ausgebaut werden und für den Radverkehr bevorrechtigt sein. In mehreren Straßen sollen versetzte Parkstreifen für eine Verkehrsberuhigung sorgen. So hatten es Anwohner im Rahmen einer Infoveranstaltung am 29. April angeregt. Es sei vorgeschlagen worden, dies so vorzunehmen, dass möglichst auf der Seite mit weniger Zufahrten geparkt wird, um möglichst viele Parkplätze zu ermöglichen. Diese Anregungen habe man in den Planungen berücksichtigt. Die Verschwenkungen der Fahrgassen in der Lessingstraße und der Leibnizstraße würden aufgrund des Vorschlags - anders als zunächst erwartet - in beiden Straßen nicht zu Parkplatzverlusten führen. Auch die Beibehaltung des halbseitigen Parkens auf dem Gehweg in der Schützenstraße gehe auf Hinweise aus der Bevölkerung zurück.

Parkplätze müssen weichen


Deutlich kritisiert worden sei während der Veranstaltung, dass Parkplätze durch die Maßnahme entfallen. Einige Anwohner hätten keinen Vorteil in der Fahrradzone im Vergleich zur bestehenden Tempo-30-Zone gesehen. Es sei aber auch der Wunsch nach Umsetzung der Maßnahme ausgedrückt worden. Die Anwohner würden darauf hoffen, dass die Maßnahme zu mehr und angenehmerem Radverkehr und zur Verkehrsberuhigung beiträgt.

Insgesamt fallen durch die Maßnahme 31 der derzeit 122 Parkplätze im Quartier weg – 11 davon unabhängig von der Fahrradzone aus Gründen der Verkehrssicherheit, so die Verwaltung. Die verbleibenden 91 Parkplätze sollen effizienter genutzt und sinnvoll verteilt werden. In sensiblen Bereichen, wie dem Abschnitt der Schützenstraße mit Zufahrt zur Feuerwache, bleibe das Parken auf dem Gehweg erhalten.

Der Beschluss sieht ein Maßnahmenbudget von 243.000 Euro vor. Davon könnten aber 80.000 Euro aus Fördermitteln kommen. Ein Zuwendungsbescheid der NBank liege bereits vor. Die Umsetzung soll im September starten und bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

In den kommenden Wochen werden verschiedene Fachgremien über den Vorschlag beraten. Das letzte Wort hat der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 18. Juni.

Themen zu diesem Artikel


Parken