Wenn der Bankdirektor singt, steht der Saal Kopf…

von Thorsten Raedlein




Braunschweig. Mit dem Büttenabend der BKG am Samstag in der Stadthalle wurde die heiße Phase der laufenden Karnevalssession eingeläutet. Rund ein Monat noch, dann ist am Aschermittwoch wieder alles vorbei. An Abschied mochte jetzt noch niemand denken, bot das bunte Programm der Karnevalisten doch die passende Ablenkung. Büttenreden, Tanz und Gesang – es wurde viel geboten. Und mit Rolf Zuckowski, dem in diesem Jahr der “Till-Orden” verliehen wurde, war ein Star zu Gast, den viele aus dem Publikum noch aus den eigenen Kindheitstagen kennen. Wobei, fast wurde ihm die Show von einem Bankdirektor gestohlen…

[image=131368 alignright]Eröffnet wurde der Abend nach dem Einmarsch der Narrenschar traditionell von den Jüngsten der BKG. Tanzmariechen Rebecca Manske wirbelte gekonnt über die Bühne, Shari-Sophie Birkhahn sorgte mit ihren Karnevalsliedern für Stimmung und Kindertill Maximilian Wiese wusste mit seiner Bütt zu begeistern. Ab in den Zirkus – schwungvoll, phantasievoll und farbenfroh war der Auftritt der BKG-Starletts unter der Leitung von Shirley Oswald und Marvin Giffhorn.

Zeit zum Durchatmen blieb dem Publikum nach diesem fulminanten Start nicht, denn der Musikzug Wenden (Leitung Joachim Maring) setzte im Anschluss zur ersten Schunkelrunde des Abends an. Über ihre Männergeschichten berichtete dann Petra Luczkiewicz in der Bütt. Zwar waren ihre Witze nicht neu, dem einen oder anderen Zuschauer zauberte sie doch ein Lächeln ins Gesicht.

Auch in diesem Jahr hat die BKG wieder einen neuen Ehrensenator in ihre Reihen aufgenommen. Diesmal wurde die Ehre dem Vorstandssprecher der PSD Bank Braunschweig, Carsten Graf, zuteil. Die Wahl war genau richtig – den Beweis lieferte der Bankdirektor gleich selbst. Er verzichtete auf die traditionelle Büttenrede und nutzte seine “Redezeit” um ein selbst geschriebenes Lied, zur Melodie von “Schatz, schenk mir ein Foto”, anzustimmen. Der Saal stand Kopf und eine Zugabe musste Graf auch noch geben. Und da geben seliger als nehmen ist, gab es von der PSD-Bank noch eine Spende in Höhe von 1872 Euro für die Garden der BKG.

[image=131369 alignright]Auf Musik folgt Tanz – Schlossgarde, Löwengarde und Tillgarde enterten gemeinsam die Bühne. 40 Tänzerinnen wirbelten über das Parkett – das können die Narren im Rheinland auch nicht besser! Feinen Humor bewies im Anschluss Till Jan Dyczka. Mit einem “Rundgang” durch die Politik regte er nicht nur die Bauchmuskeln zum Lachen, sondern auch das Hirn zum Nachdenken an. Es folgte dann der von vielen Besuchern lang erwartete Höhepunkt des Büttenabends: Die Verleihung des Ordens “Till – der Schelm – ein Mensch” an Rolf  Zuckowski. Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann als Laudator, gestand zunächst, dass er nicht alle Lieder des Hamburgers kennt. Allerdings sorgten seine Enkelkinder für die entsprechende Nachhilfe. Die bekam der erste Braunschweiger dann auch noch von Zuckowski selbst als neuer Ordensträger bedankte er sich mit einer kleinen “musikalischen Nachhilfestunde” bei der BKG. Im Saal hätte man sicherlich noch länger seinen Liedern gelauscht und sich an die eigenen Kindheit erinnert gefühlt.

Die Fußball WM warf beim Auftritt der Showtanzgruppe “Les Fleurs” ihre Schatten voraus. Dass auch Jazz-Klänge zum Karneval passen bewiesen Dixie-Fire auf der Bühne. Bei der Büttenrede von Florian Wolter – alias Paul, dem Hausmeister aus dem Kanzleramt, sprang der Funke leider nicht über. Dafür konnte die Braunschweiger Stadtgarde wieder mit Tanz begeistern. Die Braunschweiger Burgsänger sorgten wie gewohnt für Stimmung im Saal – bei ihren “Klassikern” – “Braunschweig ist schöner als Hannover” und “Oma” – schlängelte sich einen Polonaise durch die Stadthalle. Zur fortgeschrittenen Stunde tat die Bewegung spürbar gut.

[image=131370 alignleft]“Alles Tolle aus der Knolle” lautete das diesjährige Motto des Tanzes des Showballetts Lorenz-Bonnet. Von der Kartoffel durch die Fritteuse bis zur Pommes – diese Aufführung machte Appetit auf Mehr. Die Zugabe gab es dann in Form von “Lucky” Stiehler aus Schladen. Der “Brad Pitt aus dem Vorharz” hatte den einen oder anderen Schenkelklopfer im Gepäck – und ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des BKG-Büttenabends. Dies trifft natürlich auch auf die “Okergirls”, die traditionell das i-Tüpfelchen im Programm sind. Auch in diesem Jahr konnte sich die Choreographie sehen lassen. Zum großen Finale gab es nochmals ein Wiedersehen mit allen Akteuren. Ein schöner Schlusspunkt.

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