Wolfenbüttel. Kerstin Schnabel berichtet in einem Werkstattgespräch über ihr Forschungsprojekt zu der Bordesholmer Stiftsbibliothek und explizit über den Schreiber „Johannes mit der Nase“. Der Vortrag findet am Donnerstag, 11. September 2014 um 14.15 Uhr im Seminarraum im Zeughaus statt.
Der Bordesholmer Augustiner-Chorherr Johannes mit der Nase fertigte in der Zeit von 1470 bis 1512 mehr als 35 Handschriften an, die es erlauben, sein Leben und seine Arbeit in einer Weise nachzuzeichnen, wie es für mittelalterliche Schreiber aus personengeschichtlicher Sicht nur selten möglich ist. Dabei offenbart sich nicht nur der innere Konflikt zwischen religiösen Zwängen einerseits und persönlichen Bedürfnissen andererseits. Auch im Hinblick auf den Schreib- und Herstellungsprozess von Handschriften kristallisiert sich eine ganz eigene Vorgehensweise heraus. Zugleich wird die Interaktion mit der eigenen Stiftsbibliothek sowie mit benachbarten und befreundeten Klöstern und Stiften zur Vorlagenbeschaffung deutlich.
Seit September 2013 werden in der Herzog August Bibliothek die Handschriften aus dem Augustiner-Chorherrenstift Bordesholm, die sich im Besitz der Universitätsbibliothek Kiel befinden, nach den Richtlinien der DFG katalogisiert. Kerstin Schnabel studierte alte, mittlere und neuere Geschichte, Kunstgeschichte sowie Literaturwissenschaft und Medizin in Kiel. Seit 2013 bearbeitet sie das DFG geförderte Projekt zur Erschließung der Bordesholmer Handschriften in Kiel. Der Eintritt ist frei!
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