Wolfenbüttel. Die Arbeitsstelle „Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts: Fruchtbringende Gesellschaft“ gestaltet anlässlich des 400-jährigen Gründungsjubiläums der Fruchtbringenden Gesellschaft 1617–2017 am Donnerstag, 24. August 2017 um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses ein Werkstattgespräch.
Auf den Tag genau vor 400 Jahren, am 24. August 1617 wurde die Fruchtbringende Gesellschaft (1617–1680) von anhaltischen und sachsen-weimarischen Fürsten und Hofleuten in Weimar nach italienischen Akademie-Vorbildern gegründet – 100 Jahre nach dem Beginn der Reformation. Wenngleich die Gründung der Fruchtbringenden Gesellschaft am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) aus Kreisen der antihabsburgischen protestantischen Aktionspartei heraus erfolgte, so zog diese Gesellschaft programmatisch doch ein ganz anderes Register: Die Förderung sozialer Einstellungen und Kompetenzen („Tugenden“) und der Ausbau der deutschen Sprache zu einem hochsprachlichen, d. h. wissenschafts-, administrations-, literatur- und gesellschaftsfähigen Standard.
Rede über „Sprache und Kommunikation"
In dem Werkstattgespräch berichten Mitarbeiter der Arbeitsstelle über ausgewählte Aspekte der Fruchtbringenden Gesellschaft: Der Leiter der Arbeitsstelle Andreas Herz spricht über „Sprache und Kommunikation. Zur überkonfessionellen Utopie von Gesellschaft“, Gabriele Ball referiert zum Thema „Gesellschaftsbrief“ und Nico Dorn setzt sich mit der „Systematizität der sozietären Kritik“ auseinander.
Die beiden Jubiläen – 500 Jahre Reformation und 400 Jahre Fruchtbringende Gesellschaft –bildeten auch den Beweggrund, einen Gedenkband aufzulegen und an die Verbindungen zwischen beiden Anlässen zu erinnern. Klaus Conermann, Leiter des Projektes, präsentiert den als 150. Band der Wolfenbütteler Forschungen soeben erschienenen und reich illustrierten Gedenkband: Fruchtbringende Gesellschaft (1617–1680). Hundert Jahre nach der Reformation. Forschungen der Arbeitsstelle der Sächsischen Akademie der Wissenschaften an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.
Das Forschungs- und Editionsprojekt „Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts: Fruchtbringende Gesellschaft“ wird von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig in Kooperation mit der Herzog August Bibliothek gefördert. Gäste sind willkommen. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.hab.der oder Tel.: 05331/808-214
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