Wolfenbüttel. Hole Rößler stellt am Donnerstag, 5. März, um 14.15 Uhr im Seminarraum im Zeughaus sein Forschungsprojekt über Autorenporträts in der Frühen Neuzeit vor. Im Werkstattgespräch sollen verschiedene Formen und Funktionen von Autorenporträts und die damit verbundenen Erwartungen und Praktiken seitens der Verleger, Autoren und Leser vorgestellt werden.
Das Forschungsprojekt widmet sich den ökonomischen, sozialen und medienhistorischen Bedingungen, die der Entstehung und Ausbreitung des druckgraphischen Porträts in Büchern vom 16. bis ins 18. Jahrhundert zugrunde lagen. Frühneuzeitliche Autorenporträts – in Holz geschnitten oder in Kupfer gestochen – waren mehr als eine dekorative Beigabe zum Buch. Vielmehr zeugt die seit dem 16. Jahrhundert rasch ansteigende Zahl von Autorenbildern davon, dass das druckgraphische Porträt als relevantes Medium der Prestigeproduktion und des Buchmarktes erkannt worden war. Vermarktung und Imagebildung mit Hilfe von Porträts, bis heute von Verlagen praktiziert, haben nicht zuletzt dazu beigetragen, die neuzeitliche Vorstellung von souveräner und origineller Autorschaft zu formieren.
Das Forschungsprojekt „Die soziale und epistemische Produktivität von Autorenbildern in der Frühen Neuzeit“ wird im Rahmen des Forschungsverbundes Marbach – Weimar – Wolfenbüttel (MWW) an der Herzog August Bibliothek durchgeführt. Dr. Hole Rößler ist seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter im MWW. Er studierte Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Philosophie in München und Berlin. 2008 wurde er mit einer Arbeit über frühneuzeitliche Praktiken der Evidenzproduktion an der Freien Universität Berlin promoviert.
Der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen. Informationen unter der Rufnummer 05331/808214 (Montag bis Freitag, 10 bis 13 Uhr) oder www.hab.de.
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