Ahlum. Derzeit entsteht zwischen Dettum und Ahlum ein neuer Windpark. Der dort erzeugte Strom könnte nach der Fertigstellung theoretisch nahezu alle Haushalte im Landkreis mit Strom versorgen – regionalHeute.de berichtete. Nun haben die Redaktion Beschwerden von Lesern über die nächtliche Beleuchtung an den dortigen Windrädern erreicht. regionalHeute.de hat bei den Betreibern des Windparks nachgefragt, was es damit auf sich hat.
Wie der Redaktion in mehreren Leserbriefen geschildert wurde, soll die Beleuchtung der Windräder derzeit nachts dauerhaft eingeschaltet sein, manches Mal wurde gar von einer "Festbeleuchtung" gesprochen. Eine Leserin schrieb, dass sie sich als Autofahrerin enorm von dieser "Lichtverschmutzung" gestört fühle und dadurch auch von der Straße abgelenkt werde. Anwohner hätten ihr berichtet, dass die Beleuchtung nun schon seit drei Wochen bestehen soll und der Betreiber zudem nicht auf Mails reagiere.
So ist die Rechtslage
Windräder gelten als Hindernisse in der Luft und müssen daher mit einer sogenannten Warnbefeuerung ausgestattet sein. Durch diese sollen niedrigfliegende Flugzeuge vor ihnen gewarnt werden. Seit diesem Jahr sind Betreiber verpflichtet, ihre Windräder mit einer bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung (BNK) auszurüsten. Bei dieser leuchten die roten Warnlichter nur dann, wenn sich wirklich ein Flugzeug nähert. Der Windpark soll damit dunkel gehalten und eine Belästigung der Anwohner reduziert werden. Den Schilderungen der Leser zufolge ist die BNK allerdings in Ahlum nicht in Betrieb.
Das sagt der Betreiber
regionalHeute.de hat bei Oliver Kayser von der SAB WindTeam GmbH, die nach Fertigstellung verantwortlich für den Windpark sein wird, nachgefragt, was es mit der Dauerbeleuchtung auf sich haben könnte. Wie er uns im Gespräch schildert, handle es sich bei dem Windpark derzeit noch um eine Baustelle, für die andere Regelungen gelten würden. Zwar sei das BNK-System für die ersten 17 Vestas- Windkraftanlagen bereits erfolgreich installiert worden und die anliefernde Firma WUF habe auch bereits die erforderlichen Messungen durchgeführt, die für eine Inbetriebnahme notwendig seien – allerdings lägen die Ergebnisse noch nicht vor. Ohne diese Auswertung sowie eine ebenfalls noch ausstehende behördliche Freigabe könne das BNK-System noch nicht vollständig in Betrieb genommen werden. Zusätzlich seien noch nicht alle Anlagen miteinander vernetzt.
So soll es weitergehen
Die Firma WUF arbeite mit Hochdruck daran, die offenen Punkte zu klären und die noch fehlenden Informationen bereitzustellen, um den Prozess zu beschleunigen, so Kayser. Sobald die Rückmeldung vorliege, würden die nächsten Schritte zur finalen Inbetriebnahme des BNK-Systems eingeleitet. Man halte alle Beteiligten über den weiteren Fortschritt auf dem Laufenden und stehe für Rückfragen jederzeit zur Verfügung.
Man sei bestrebt, das BNK-System schnellstmöglich vollumfänglich zu aktivieren, sei hierbei aber auch abhängig von den zuständigen Behörden sowie dem Luftverkehrsrecht. Die Sicherheit des Flugverkehrs müsse stets gewährleistet werden.