Winterzeit ist Grippezeit - Ist eine Grippeimpfung sinnvoll?

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| Foto: Anke Donner)



Besonders der Übergang vom Sommer zum Herbst macht uns anfällig für Schnupfen, Husten und Heiserkeit. Gerade hatten wir noch sonnige 20 Grad, aber schon am Wochenende soll das Thermometer auf minus 3 Grad sinken. Da ist eine Erkältung fast schon vorprogrammiert. Damit die kalte Jahreszeit nicht gleich eine gefährliche Grippe auslöst, empfehlen Ärzte und Krankenkassen eine regelmäßige Grippeschutzimpfung. Aber ist eine Impfung wirklich sinnvoll?

"Ja", sagt der Hornburger Allgemeinmediziner Jürgen Morich. "Eine Impfung ist bei 80 Prozent der Menschen sogar mehr als sinnvoll. Nämlich dann, wenn man viel Kontakt mit Menschen hat, oder das Immunsystem schon durch andere Krankheiten geschwächt ist", erklärt er.
Besonders bei älteren, geschwächten Menschen und Kindern ist eine Impfung angebracht.
Die Impfung sollte möglichst von September bis November erfolgen. Aber auch zu einem späteren Zeitpunkt ist sie sinnvoll, da der Impfstoff relativ schnell wirkt. Innerhalb von zwei Wochen breitet sich der Impfstoff im Körper aus und wirkt dann gegen die Viren.

Wichtig zu wissen ist, dass eine Impfung auch nur gegen die Grippe schützt, nicht gegen eine herkömmliche Erkältung. Denn Verlauf und Symptome sind bei einer Grippe ganz anders, als bei einer normalen Erkältung. "Im Volksmund wird ja oft eine Erkältung, als Grippe bezeichnet. Da gibt es jedoch große Unterschiede. Nicht jeder Schnupfen, ist eine Grippe", erklärt Jürgen Morich.
Während eine Erkältung meist mit starken Schnupfen, Husten und Halsschmerzen einhergeht, spricht man bei einer Grippe von "heiß und trockenen" Symptomen. Das heißt, eine richtige Grippe zeichnet sich vor allem durch hohes Fieber (40 Grad und mehr), Gliederschmerzen, ein stark entzündeter Hals und trockenen Husten aus. Nur selten kommt Schnupfen hinzu.

Die Grippeschutzimpfung sollte jährlich aufgefrischt werden und hält für gewöhnlich ein halbes Jahr. Die Impfung löst, wie oft falsch vermutet, keine Erkältung oder Influenza (Grippe) aus, sondern sorgt bei einigen Geimpften lediglich für Rötungen, Schwellungen, oder Juckreiz. Woher aber das Phänomen kommt, dass viele Patienten von einer Erkältung oder Grippe nach der Impfung berichten, erklärt sich der Mediziner so. "Ich denke, es ist oft Zufall. Wahrscheinlich stecken sich die Patienten auch während der Wartezeit beim Arzt an", mutmaßt er.
Wer allerdings eine Unverträglichkeit gegen Hühnereiweiß hat, sollte vorsichtige sein und nach alternativen Impfstoffen fragen. Das Grippeimpfserum wird nämlich zum größten Teil aus Hühnereiweiß gewonnen. Steckt im Körper bereits eine Erkältung, kann die Impfung nicht vorgenommen werden. Hier sollte man warten, bis die Erkrankung abgeklungen ist und sich dann gegen das gefährliche Virus impfen lassen.

Jürgen Morich empfiehlt eine Impfung in jedem Fall und hat seine Praxis schon auf die nächsten Impfungen vorbereitet. "Besser, man beugt jetzt vor, als später an einer schweren Grippe zu erkranken", rät der Arzt.

Jedes Jahr wird ein neuer Impfstoff entwickelt, da sich auch der Virus, der die Influenza auslöst, verändert. Ein Impfstoff aus dem Vorjahr kann also nicht verwendet werden. Der Hornburger Mediziner hat seit Anfang Oktober schon rund 150 Impfungen vorgenommen. "Der größte Teil wird aber noch kommen. Meist so im Dezember und November , bis rein in den Januar", weiß Jürgen Morich erfahrungsgemäß.
Und auch danach macht die Impfung noch Sinn. Solange wir von den kalten und nassen Monaten sprechen, kann man sich bei seinem Hausarzt impfen lassen. Die Kosten trägt die Krankenkasse.
Der Impfstoff wird von ihrem Arzt einmal verabreicht, meist in den Oberarm.

Eine Grippeerkrankung sollte unbedingt ernst genommen werden, nicht selten verläuft eine nicht behandelte Infektion tödlich.


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