Wolfenbüttel. Seit 1997 betreibt Doris Jüttner die "Kleine Kaschemme" in der Frankfurter Straße in Wolfenbüttel. Seinerzeit startete sie mit ihrem damaligen Partner, aber schon seit 2008 ist sie allein für die urige Gaststätte verantwortlich. regionalheute.de hat mit ihr über die Pläne für ihre Zukunft gesprochen.
Ende des Jahres schließt Doris Jüttner die Traditionskneipe zum letzten mal ab. Sie hat ihren Pachtvertrag gekündigt, da sie in Zukunft mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen möchte. "Aber ich glaube nicht, dass ich zuhause sitzen bleiben kann", sagt sie. "Als Aushilfe in der Gastronomie würde ich gern noch weiterarbeiten, natürlich auch gern in der Kleinen Kaschemme – wenn ein Nachfolger gefunden wird." Auch in anderen Kneipen würde sie gern aushelfen, wenn es sich ergibt: "Man kennt sich ja."
"Als Aushilfe weitermachen"
Die 66-Jährige ist schon seit 38 Jahren in der Gastronomie tätig. Unter anderem in der ehemaligen Kupferkanne in der Goslarschen Straße und im Kiosk am Schützenplatz. Der Einzelhandelskauffrau aus Braunschweig bot sich 1997 die Gelegenheit, die Kleine Kaschemme zu übernehmen. Nach und nach hat sie die Kneipe nach ihrem Geschmack umgebaut.
"Mein damaliger Freund und ich haben oft auf Gran Canaria Urlaub gemacht. Dort gab es eine kleine Kneipe mit dem Namen Aachener Kaschemme - und daraus haben wir den Namen für unser Lokal abgeleitet." Als Spezialität bietet die Wirtin in den kalten Monaten ihren selbstgemachten Eierlikör an. "Der haut auch gut rein", schmunzelt sie, will das Rezept aber nicht verraten.

Doris Jüttner zeigt ein Bild vom ursprünglichen Kiosk vor der Kleinen Kaschemme. Foto: Matthias Kettling
Ursprünglich stand an dieser Stelle ein kleiner Kiosk, der bereits seit den Fünfzigerjahren existiert haben soll. Früher ging es in den Räumlichkeiten noch enger zu: Wenn das Bier leer war, musste der gesamte Stammtisch zur Seite gestellt werden, um in den Keller zu gelangen und frisches Bier hochzuholen.
Sollte kein Nachfolger gefunden werden, muss auch ihr komplettes Mobiliar raus. "Viel Abstand kann ich nicht nehmen, es ist ja auch schon in die Jahre gekommen." Viele Stammgäste seien traurig und würden die Wirtin gern noch ein paar Jahre länger haben. Die letzte Auszahlung des Sparvereins ist im Dezember. Geöffnet ist täglich ab 15 Uhr, Sonntags gibt es ab 10 Uhr Frühschoppen. Offiziell ist um 22 Uhr Schluss, das kann aber abhängig von der Gästezahl auch mal früher oder später sein. Eine spezielle Abschlussfeier ist bis jetzt nicht geplant.