Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel hat sich gemeinsam mit dem Landkreis erneut mit einem Schreiben an die Gemeinnützige Wohnstätten eG gewandt. In dem Schreiben soll erneut um Wohnraum für Flüchtlinge gebeten werden. Ende August hatte die Stadt der Wohnungsgenossenschaft vorgeworfen, Wohnraum für Flüchtlinge zu verweigern (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Die Gemeinnützige Wohnstätten eG erklärte daraufhin, dass sie erst dann Menschen mit Migrationshintergrund bei sich als Mitglieder aufnehme, wenn ihr Status im Asylverfahren geklärt sei.
Angesichts der aktuellen Unterbringungsschwierigkeiten von noch zu erwartenden Flüchtlingen versuche die Stadt Wolfenbüttel weiterhin auch Wohnungen von der Gemeinnützige Wohnstätten eG für die Unterbringung der Menschen zu bekommen, wie Stadtrat Thorsten Drahn verriet. In einem gemeinsamen Schreiben von Stadt und Landkreis sei die Wohnungsgenossenschaft deshalb nun erneut darum gebeten worden, freien Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Ende August hatte die Stadt bereits mit sogenannten "polizeirechtlichen Maßnahmen" gedroht, nach denen freistehende Wohnungen im Notfall und bei Zahlung der Miete auch zwangsweise für den Zweck der Flüchtlingsunterbringung einbezogen werden könnten (regionalWolfenbüttel.de berichtete). In dem jetzigen Schreiben habe es allerdings keinerlei Drohungen gegeben, wie Thorsten Raedlein, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wolfenbüttel, betonte. "Mögliche Konsequenzen im Falle einer weiteren Verweigerung ergeben sich durch die rechtlichen Möglichkeiten der Stadt", erklärte er, diese seien der Gemeinnützige Wohnstätten eG bekannt.
In dem Schreiben soll eine Rückmeldung der Wohnungsgenossenschaft bis zum 13. Oktober erbeten worden sein, wie Thorsten Raedlein erklärte. Die Gemeinnützige Wohnstätten eG wollte bei Anfrage unserer Online-Tageszeitung in Bezug auf das neue Schreiben keinen Kommentar abgeben und verwies stattdessen auf die bereits veröffentlichte Stellungnahme (regionalWolfenbüttel.de berichtete).
Wohnungsstreit: Stadt schreibt erneut an Gemeinnützige
von Jan Borner
In einem gemeinsamen Schreiben wenden sich Landkreis und Stadt Wolfenbüttel erneut an die Gemeinnützige Wohnstätten eG. Foto: Jan Borner | Foto: Jan Borner

