Wolfenbüttel gedenkt der Opfer der Pogromnacht

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| Foto: Anke Donner



Wolfenbüttel. In der Zeit vom 7. bis 13. November 1938 geschah das Unfassbare. Rund 400 Juden wurden ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1.400 Synagogen und Betstuben wurden zerstört, die Menschen grausam hingerichtet und vertrieben.


Zum Gedenken an die furchtbaren Geschehnisse der Pogromnacht am 9. November 1938 gegen die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Wolfenbüttel und ihre Einrichtungen während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, legten Sabine Resch-Hoppstock, Bündnis gegen Rechts, Wolfenbüttels stellvertretender Bürgermeister Heinz-Rainer Bosse und Landrätin Christiana Steinbrügge einen Kranz an den Gedenkstein auf der Rasenfläche vor der Herzog-August-Bibliothek nieder. Unweit von der Stelle, wo im November 1938 die Wolfenbütteler Synagoge niedergebrannt wurde.




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Auch mit Kerzen wurde den Opfern gedacht. Foto: Anke Donner


Die Gedenkrede sprach die Landrätin. Sie erinnerte mit den niedergeschriebenen Worten aus dem Tagebuch Jochen Kleppers an die furchtbaren Ereignisse. „Nachmittags die Verhandlung auf dem Sicherheitsdienst. Wir sterben nun – ach, auch das steht bei Gott – Wir gehen heute nacht gemeinsam in den Tod. Über uns steht in den letzten Stunden das Bild des Segnenden Christus, der um uns ringt. In dessen Anblick endet unser Leben“, lauten die letzten Worte Kleppers, bevor er mit seiner Familie in den Freitod ging. Sie hielten dem Druck und der Angst nicht mehr stand.


Ergänzt wurde die Gedenkveranstaltung durch eine Lesung von Mitgliedern der Seniorenredaktion des Senders „Radio Okerwelle“, die ebenfalls aus dem Tagebuch Kleppers vortrugen. Die musikalische Begleitung erfolgt durch Matthias Lucke (Piano) und Maximilian Neubauer (Bratsche).


Abschließend bat Heinz-Rainer Bosse die Anwesenden, ihre Kerzen neben dem Gedenkstein aufzustellen und im stillem Gedenken zu verweilen.


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