Wolfenbüttel. Die Kriminalitätsbelastung in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel ist so gering wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das geht aus der aktuellen Kriminalstatistik für das Polizeikommissariat Wolfenbüttel hervor, die am Dienstag vorgestellt wurde.
Erster Kriminalhauptkommissar Thomas Arth, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes und Volker Warnecke, Leiter der Polizeiinspektion Salzgitter-Peine-Wolfenbüttel, stellten die Statistik vor. Diese zeigt ganz deutlich den Trend, der sich in ganz Niedersachsen zeigt: Die Zahl der Straftaten sinkt. Die Zahl der im zurückliegenden Jahr vom Polizeikommissariat Wolfenbüttel registrierten Kriminalität ist auf 4.384 Straftaten gesunken, 63 Fälle weniger als im Jahr zuvor. 2.772 Straftaten wurden aufgeklärt; 186 Taten mehr als im im Vorjahr. Damit stieg die Aufklärungsquote auf 63,23 Prozent.
"Das sind Zahlen, die mich schon stolz machen. Es ist ein Ergebnis, wie ich es in den 14 Jahren, die ich nun hier bin, noch nicht erlebt habe", sagt Thomas Arth. Der Landkreis Wolfenbüttel ist somit in jedem Fall der sicherste in der Region. "Zwar liegen mir die Ergebnisse noch nicht vor, aber ich würde ganz stark vermuten, dass wir auch der sicherste Landkreis in ganz Niedersachsen sind", so Arth. Er wisse jedoch auch, dass die Polizei Wolfenbüttel weiter am Ball bleiben muss. Denn einige Bereiche würden der Polizei trotz fallender Straftaten noch immer Sorgen machen.
Weniger Wohnungseinbrüche
Zum Beispiel im Bereich des Wohnungseinbruches. Hier verzeichnete die Polizei Wolfenbüttel im Jahr 2017 89 (-35) Einbrüche, darunter 32 sogenannte Tageswohnungseinbrüche. Hier würden sich Erfolge in massiver Streifen- und Kontrollmaßnahmen zeigen, die die Polizei Wolfenbüttel in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Salzgitter und Peine durchgeführt hat. Im Rahmen eines Pilotprojektes kamen hierbei erstmalig computergestützte Analysen zur Berechnung von Einbruchswahrscheinlichkeiten zur Anwendung.
Seit Herbst 2015 ist in der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel eine Ermittlungsgruppe und damit eine zentrale Sachbearbeitung der Wohnungseinbruchskriminalität eingerichtet. Die Aufklärungsquote konnte leicht verbessert werden. 14 Einbrüche bzw. 15,73 Prozent (+ 8,47 Prozent) wurden aufgeklärt. 39 der 89 Taten blieben im Versuchsstadium stecken, weil Tätern das Eindringen misslang. Immer mehr Bürger nehmen das kostenlose Angebot polizeilicher Beratungsstellen an und statten ihre Wohnräume mit Alarm- und Sicherheitstechnik aus. Die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität war und ist ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit in Wolfenbüttel, macht Arth deutlich.
Kellereinbrüche haben zugenommen
Wenn auch die Zahl der Wohnungseinbrüche gesunken ist, so gab es im vergangenen Jahr deutlich mehr Kellereinbrüche, so Arth.Die deutliche Zunahme der Kellereinbrüche bereitet der Polizei Sorgen. 123 Taten wurden angezeigt (+ 87), davon allein 112 im Stadtgebiet von Wolfenbüttel. Überwiegend wurden Hauseingangstüren von Mehrfamilienhäusern aufgehebelt und hochwertige Fahrräder aus den Kellerverschlägen entwendet. Jeweils in der Nacht drangen der oder die Täter in diverse Keller eines Viertels ein, um dann wieder mehreren Wochen oder Monate verstreichen zu lassen. Betroffen sind nahezu alle Stadtteile in Wolfenbüttel. Diese Taten sind bis heute nicht aufgeklärt; die Aufklärungsquote beträgt lediglich 8,13 Prozent (- 25,20 Prozent). Auch wurden von der Polizei mehr Einbrüche in Geschäftsobjekte registriert.Die Zahl der Einbrüche in Gewerbeobjekte stieg im vergangenen Jahr auf 101 Taten (+ 31). Nach intensiven Ermittlungen konnte am 17. November 2017 ein aus Wolfenbüttel stammender Mann festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht werden. Ihm werden 36 Einbrüche angelastet. Der Mann hatte damit seine Drogensucht finanziert.Diese Tatserie erkläre die deutlich verbesserte Aufklärungsquote von 40,59 Prozent.
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