Wolfenbüttel und Blankenburg – Städtepartnerschaft unterzeichnet


Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt und Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink unterzeichneten die Partnerschaftsurkunde. Foto: Stadt Wolfenbüttel-RAE
Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt und Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink unterzeichneten die Partnerschaftsurkunde. Foto: Stadt Wolfenbüttel-RAE



Wolfenbüttel. Was im Rahmen des Blankenburger Altstadtfestes am Samstag, 4. Juli 2015, begonnen wurde, fand am diesjährigen Tag der deutschen Einheit seinen Abschluss im Wolfenbütteler Theatersaal: Die abschließende Unterzeichnung der Städtepartnerschaft zwischen Blankenburg und Wolfenbüttel.

Im Juli hatten Blankenburgs damaliger Bürgermeister Hanns-Michael Noll und Wolfenbüttels Stadtoberhaupt Thomas Pink mit ihren Unterschriften die Städtepartnerschaft besiegelt, im Wolfenbüttel folgte nun die Unterzeichnung durch den neuen Blankenburger Bürgermeister Heiko Breithaupt und Thomas Pink im Beisein vieler Ratsmitglieder beider Städte. Aus einer 25-jährigen innerdeutschen Städtefreundschaft ist somit eine besiegelte Städtepartnerschaft geworden. Thomas Pink freute sich, unter den Gästen auch Freunde aus Blankenburgs Partnerlandkreis Ostrzeszów (Polen) begrüßen zu können.

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Brot vom Partnerschaftslandkreis Foto: Stadt Wolfenbuettel-RAE



Landrat Lech Janicki und die dortige Kreistagsvorsitzende Marianna Powązka erfuhren dann - ebenso wie die anderen rund 80 geladenen Gäste - wie sich die Freundschaft zwischen Wolfenbüttel und Blankenburg in den vergangenen 25 Jahren entwickelt hat und gewachsen ist. Der Wolfenbütteler Rathauschef erinnerte am 25. Jahrestag der Einheit Deutschlands aber auch daran, wie seit 1989 das ganze Land zusammengewachsen ist. „Natürlich ist Vieles schief gelaufen; es gab aber auch auf beiden Seiten hervorragende Menschen, die über die vergangenen 25 Jahre diese Einheit entwickelt, geprägt und aufgebaut haben. Wir sind auf dem besten Weg, ein Volk zu werden.“ Die Unterzeichnung der Partnerschaft erfüllt ihn mit Stolz und sei der Anfang einer neuen Entwicklung.

Partnerschaften entstehen durch Menschen


Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt ermutigte die Anwesenden, die Partnerschaft zu feiern. „Es liegt nicht an den großen Schlagzeilen in den Zeitungen, es liegt an den Menschen, wie wir Partnerschaften und Freundschaften leben und das ist unsere große Aufgabe.“ Mit Heinz Dieter Eßmann (Ehrenbürgermeister Wolfenbüttel) und Manfred Rohrbach (ehemaliger Stadtdirektor Blankenburg) blickten zwei Zeitzeugen auf die Anfangszeit der Städtefreundschaft zurück. Eßmann erzählte die eine oder andere Begebenheit der ersten Besuche und erinnerte daran, dass jeder sein persönliches Wiedervereinigungserlebnis hat. „Jeder hat so das eingebracht, was eine Wiedervereinigung braucht, nämlich Herzenswärme und das Bekenntnis ja zu sagen bei all den Schwierigkeiten, die natürlich vorhanden waren.

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Drei Bäume für die Einheit: Landrat Lech Janicki und die beiden Bürgermeister. Foto: Foto Stadt Wolfenbuettel-RAE



Es hat sich in den vergangenen 25 Jahren etwas entwickelt, was nicht mehr zu trennen ist.“ Manfred Rohrbach blickte auf die Aufbauphase der Verwaltung in Blankenburg zurück und berichtete von der durch Wolfenbüttel erhaltenen Unterstützung. Mitarbeiter der Kämmerei seien damals jede Woche nach Wolfenbüttel gefahren. Einmal im Monat habe es abwechselnd Gespräche der Verwaltungsspitze in Wolfenbüttel und Blankenburg gegeben. Landrat Lech Janicki hatte für die beiden Bürgermeister nach der Urkundenunterzeichnung noch eine Überraschung parat: „Die Freunde unserer Freunde sind auch unsere Freunde“, betonte er und überreichte als Zeichen der Freundschaft polnisches Brot an die beiden Stadtoberhäupter.

Besuch beim Einheitsdenkmal


Beim Besuch des neuen Einheitsdenkmals “Drei Bäume für Deutschlands Einheit“ am Ort der ehemaligen Kaffeehalle vor dem Wolfenbütteler Bahnhof wurden am 25. Jahrestag der Deutschen Einheit die drei Bäume von den beiden Bürgermeistern und dem Landrat des Landkreises Ostrzeszów, Lech Janicki, „angegossen“. Die Freundschaftsurkunde von 1990 übrigens, ist heute schon Geschichte und damit Teil der aktuellen Ausstellung „Der Weg zur deutschen Einheit“ im Museum Schloss Wolfenbüttel, die im Rahmen der kleinen Feierstunde zur Urkundenunterzeichnung ebenfalls besichtigt wurde. Ein ganzes Kapitel dieser Ausstellung widmet sich dem Freundschaftsvertrag Wolfenbüttel-Blankenburg von 1990. Ost-westdeutsche Städtepartnerschaften waren nach der „Wende“ an der Tagesordnung und symbolisierten das Zusammenwachsen der Deutschen. Seit Mai 2015 zeigt das Museum die Ausstellung, die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Auswärtigen Amt konzipiert und herausgegeben wurde. Die Präsentation zeichnet den Weg zur Deutschen Einheit von der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 nach und präsentiert anhand von Fotos, Texttafeln und Filmdokumenten wie die Friedliche Revolution in der DDR die Frage der deutschen Einheit unverhofft auf die Tagesordnung der deutschen und internationalen Politik setzte. Die Schau widmet sich dabei gleichermaßen der innerdeutschen Entwicklung wie den diplomatischen Verhandlungen, die den Weg zur Wiedervereinigung im Einvernehmen mit den europäischen Nachbarn sowie den USA ermöglichte. Ergänzend zu diesem Teil der Ausstellung zeigt das Museum Schloss Wolfenbüttel wie die Menschen in dieser Region direkt an der deutsch-deutschen Grenze die Jahre 1989 und 1990 erlebten. Anhand von ausgewählten Objekten, Filmmaterial, Interviews und Berichten von Zeitzeugen wird auf diese bewegenden und prägenden Monate zwischen Mauerfall und deutscher Einheit zurückgeblickt. Kollektive Erfahrungen deutscher Geschichte werden genauso präsentiert wie ganz persönliche Momente individuellen Erlebens. Die Ausstellung „Der Weg zur deutschen Einheit“ ist nur noch am Sonntag, 4. Oktober, im Museum Schloss Wolfenbüttel von 10 bis 17 Uhr zu sehen.




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