Wolfenbütteler Feierabendhaus muss verkauft werden

Das Haus wurde an Gäste vermietet. Durch die Pandemie und die damit verbundenen Hygienebestimmungen habe die Zahl der Bewohner erheblich reduziert werden müssen.

Das Feierabendhaus in Wolfenbüttel sucht nach einem neuen Besitzer.
Das Feierabendhaus in Wolfenbüttel sucht nach einem neuen Besitzer. | Foto: Kristina Zimmermann, Herzdesign

Wolfenbüttel. Das Wolfenbütteler Feierabendhaus, das 1898 als Wohnstift für pensionierte Lehrerinnen der Wolfenbütteler Schlossanstalten in der Leibnizstraße gebaut wurde, muss jetzt veräußert werden, wie der Stiftungsvorstand der Anna Vorwerk-Stiftung bekannt gibt. Ab 1989 diente das Gebäude als Gästehaus für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die aus dem In- und Ausland nach Wolfenbüttel kommen, um an der Herzog August Bibliothek zu forschen. Seit vielen Jahren war klar, dass das Haus modernen Unterbringungsstandards nicht entsprach. Der Vorstand der Feierabendstiftung hat daher vor vier Jahren begonnen, detaillierte Sanierungspläne zu entwickeln, die zu einer Bauvoranfrage führten. Es ist dem Vorstand jedoch in der Folgezeit nicht gelungen, regionale oder überregionale Investoren für das Vorhaben eines sanierten und erweiterten Gästehauses zu interessieren, wie es in einer Pressemitteilung der Stiftung heißt.


So solle ein anderes im Stadtkern liegendes sanierungsbedürftiges Gebäude von einem örtlichen Investor für die Zwecke der Bibliothek umgebaut werden. Damit sei die mittelfristige Perspektive einer Nutzung für die Gästeunterbringung entfallen, die jedoch schneller eingestellt wurde als erwartet. Die Gesellschaft der Freunde der HAB e.V. habe seit 1989 als Generalmieterin des Feierabendhauses fungiert, dessen Zimmer sie ausstattete und an Gäste weitervermietete. Durch die Pandemie und die damit verbundenen Hygienebestimmungen habe die Zahl der Bewohner erheblich reduziert werden müssen. Das Bewirtschaften des Gebäudes bei fehlenden Mieteinnahmen sei für die Gesellschaft der Freunde der HAB zu einer untragbaren finanziellen Belastung geworden, und der Mietvertrag sei zum 30. Juni 2021 gekündigt worden. Nach eingehenden Beratungen habe der Vorstand der Feierabendstiftung ihre Satzung 2021 neu gefasst und die Stiftung in Anna Vorwerk-Stiftung umbenannt. Künftig solle sie in Wolfenbüttel im Bereich Bildung und Altenhilfe fördernd tätig werden. Der Vorstand bemühe sich jetzt, Projektentwickler und Käufer für die Immobilie zu gewinnen, die das Potenzial des Gebäudes und die Schönheit der Lage schätzen können.