Wolfenbüttel. Kurz nach 8 Uhr klingelte Dienstagmorgen das Telefon von Gerd S. (Name von der Redaktion geändert). Der Wolfenbütteler Pensionär bekam einen Anruf von der vermeintlich technischen Support-Hotline eines weltbekannten Softwareunternehmens. Am anderen Ende erzählte man Gerd S., dass es Probleme mit der Lizenz seines Betriebssystems gebe und - wolle er seinen Computer weiter nutzen - man jetzt gemeinsam mit ihm das Problem beheben werde. Hierzu sollte er seinen Computer einschalten und Anweisungen des Anrufers ausführen - Gerd S. tat es.
Über eine Stunde dauerte das Telefonat, in dem der Wolfenbütteler unter anderem aufgefordert wurde die Software "Teamviewer" aus dem Internet herunterzuladen und zu installieren. Eine Software, mit der der Anrufer den Computer mit vollem Zugriff fernsteuern konnte. Was er unter diesem Kontrolleinfluss alles ausgeführt hat ist unbekannt.
Polizei informiert
Irgendwann gab es einen Zeitpunkt zu dem Gerd S. dann Verdacht schöpfte, er beendete das Telefonat und informierte die Polizei. Von der erhielt er den Hinweis, dass das Softwareunternehmen sicher nicht einfach so bei ihm anrufen würde und das er beim nächsten Mal auflegen solle. Ermittlungen seien nicht eingeleitet wurden.
Straflose Vorbereitungshandlung
Pressesprecher der Polizei Wolfenbüttel, Frank Oppermann, erklärt auf Nachfrage von WolfenbüttelHeute.de, dass, solange kein Schaden vorliegt, es sich um eine straflose Vorbereitungshandlung handeln würde. Die Polizei könne hier nicht tätig werden. Zur Überprüfung der Telefondaten, um beispielsweise zu versuchen festzustellen woher der Anruf kam, müssten strenge rechtliche Voraussetzungen gegeben sein. Meist kämen Anrufe dieser Art aus dem Ausland. Zudem würde es der heutige Stand der Technik schwer machen den genauen Ort des Anrufers zu lokalisieren. So könne beispielsweise auch ein Anruf aus dem Ausland unter Anzeige einer Wolfenbütteler Rufnummer geführt werden.
Grundsätzlich rät die Polizei eindringlich auf Anrufe dieser Art nicht einzugehen.
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