Wolfenbüttel. Gemäß ihrer Statuten fördert die renommierte Rud. Otto Meyer – Umwelt-Stiftung (ROM) in Hamburg Projekte, das sich mit ressourcen- und umweltschonenden Techniken auseinandersetzt. In diesem Jahr erhielt die projektbezogene Förderung von rund 43.000 Euro Lars Baumann an der Ostfalia Hochschule für die Fertigstellung seiner Dissertation (Doktorarbeit) zum Thema „Energiemanagement eines gebäudeintegrierten hybriden Energiesystems: Experimentelle Untersuchungen und Modellierung“.
Ziel der Förderung ist die freie Verfügbarkeit der Ergebnisse der Dissertation, denn Lars Baumann forscht auf dem Gebiet der nachhaltigen Energieversorgung – ein Thema, das weltweit die Energiewirtschaft vor enorme Herausforderungen stellt.
An der Ostfalia Hochschule fühlt sich Lars Baumann heimisch. Hier schloss er 2003 das Studium „Öffentliche und Industrielle Versorgung“ und danach das berufsbegleitende Masterstudium „Fahrzeugsystemtechnologien“ ab. Während des Zweitstudiums arbeitete er als Planungsingenieur für Mess- und Regelungstechnik im Bereich Werktechnik und Umweltschutz der Volkswagen AG. „Dann lockte mich die Forschung, ich wollte promovieren“, sagt Lars Baumann. Er kehrte an die Ostfalia als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät Versorgungstechnik in das Institut für energieoptimierte Systeme (EOS) zurück. Parallel dazu verfasst er als „part time student“ an der De Montfort University of Leicester in England seine Dissertation. Deren wesentlichen Inhalt ist der weitere Aufbau des hochschuleigenen Energieparks sowie die Entwicklung eines adäquaten Energiemanagements.
Der Energiepark wurde im Rahmen mehrere Forschungsprojekte unter Mitwirkung von Lars Baumann auf dem Campus Wolfenbüttel der Ostfalia von der Fakultät Versorgungstechnik aufgebaut. Der Park beinhaltet zwei Photovoltaikanlagen, eine Windkraftanlage, ein Blockheizkraftwerk und mehrere Energiespeicher. Diese bilden das intelligente Energienetz. Als elektrochemische Speicher kommen Bleibatterien, Wasserstoff und eine fünf Tonnen schwere Redox-Flow-Batterie zum Einsatz. Mit Einführung solcher „Smart Grids“ werden Stromnetze intelligent und ermöglichen durch ein flexibleres Management des fluktuierenden Leistungsangebots einen stabileren Betrieb.
Baumanns Stelle wurde ausschließlich aus öffentlich geförderten Drittmitteln finanziert, die der wissenschaftliche Mitarbeiter im Wesentlichen selber eingeworben hat. Zum Oktober 2014 wäre die Finanzierung der Stelle ausgelaufen. Kurzfristig konnten keine Anschlussprojekte genehmigt werden, wodurch das Promotionsvorhaben von Baumann gefährdet worden wäre. Die Fördermittel der ROM haben dies geändert. Sein betreuender Professor und Leiter des Labors für Elektrotechnik und regenerative Energietechnik, Prof. Dr. Ekkehard Boggasch, zeigt sich hocherfreut: „Lars Baumanns Arbeiten stoßen sowohl national wie international auf großes Interesse und die Qualität seiner bisherigen Arbeiten hat die renommierte ROM-Umweltstiftung nun dazu veranlasst, den Abschluss seiner Dissertation für weitere fünf Monate zu finanzieren. Es ist abzusehen, dass Herr Baumann innerhalb dieser Zeit seine Dissertation bei uns abschließen wird.“ Stiftungsvorstand Georg Bieler zur Motivation der ROM: „Das Forschungsthema stellt für die Stiftung ein neues technisches Gebiet dar, auf dem noch keine Projekte gefördert wurden. Es ist sehr aktuell, zukunftsweisend, und weicht in erfrischender und sehr anspruchsvoller Weise von den bekannten thermodynamischen Fragestellungen ab. Wir sind auf die Ergebnisse gespannt.“
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